Umstrittener Abriss: Altstadthaus sorgt für Zoff im Sonthofer Bauausschuss!

Ein Eigentümer in Altstädten beantragt den Abriss eines historischen Bauernhauses, was zu Diskussionen im Bauausschuss führt.
Ein Eigentümer in Altstädten beantragt den Abriss eines historischen Bauernhauses, was zu Diskussionen im Bauausschuss führt. (Symbolbild/NAGW)

Umstrittener Abriss: Altstadthaus sorgt für Zoff im Sonthofer Bauausschuss!

Altstädten, Deutschland - In der charmanten Gemeinde Altstädten bei Sonthofen sorgt ein alter Bauernhof für einiges an Aufsehen. Der Eigentümer beantragte Ende 2021 den Abriss und Neubau einer Wohnanlage mit vier Einheiten. Das Projekt steht jedoch unter einem ungünstigen Stern, da es sich aufgrund einer geplanten Erhaltungssatzung im Bebauungsplan „Ortsmitte Altstädten“ schleppend gestaltet. Laut Merkur hat die Stadt Sonthofen eine Veränderungssperre verhängt, die die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Bauvorhaben erheblich beeinträchtigt.

Trotz der Bedenken des Eigentümers, der das Grundstück aktuell als nicht erhaltenswert einstuft, zeigt sich der Bauausschuss unbeeindruckt. Dieser sprach sich in einer jüngsten Sitzung mehrheitlich gegen eine baurechtliche Genehmigung aus und verwies auf die Möglichkeit der Sanierung des Bestandsgebäudes. Kritiker wie Siegfried Zint von der CSU monieren die lange Verfahrensdauer und plädieren für mehr Fairness gegenüber dem Antragsteller.

Die Herausforderungen des Denkmalschutzes

Ein zentraler Grund für die Zögerlichkeit in der Genehmigung ist das vorliegende Gutachten, das festgestellt hat, dass etwa 60 Prozent der Bausubstanz des alten Hauses von Fäulnis betroffen sind. Dennoch bleibt der Rückbau des Wohngebäudes aufgrund seiner Bedeutung für das Ortsbild und aus geschichtlichen Gründen abgelehnt. Das Baudenkmalrecht, das über 1,3 Millionen historische Gebäude in Deutschland betrifft und den Erhalt und die Pflege dieser Bauwerke regelt, bietet hier klare Vorgaben. Die Eigentümer sind verpflichtet, die Vorgaben des Denkmalschutzgesetzes einzuhalten und müssen bei Veränderungen Einreichungen und Genehmigungen einholen, wie Kanzlei Herfurtner betont.

Daher ist es für den Eigentümer ratsam, sich umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten der Sanierung und gegebenenfalls der Beantragung einer Baugenehmigung zu informieren. Laut Weka müssen Bauanträge und Baugenehmigungen den Vorschriften des Baugesetzbuchs und der Landesbauordnung entsprechen. Für Neubauten oder Änderungen an bestehenden Anlagen sind diese Genehmigungen unerlässlich – insbesondere bei einer höheren Nutzung oder neuen Anforderungen wie Brandschutz oder Stellplatzbedarf.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Das Verfahren zur Genehmigung des Bauvorhabens zieht sich also weiter, und der Bauausschuss könnte unter bestimmten Bedingungen eine Genehmigung in Aussicht stellen, falls sich der Rückbau und Neubau auf den östlichen Wirtschaftsteil beschränkt. Diese Möglichkeit spiegelt die verschiedenen Herausforderungen wider, die beim Erhalt der historischen Bausubstanz im Rahmen der städtischen Planung gegeben sind.

Die spannende Frage bleibt: Wie wird sich die Geschichte des alten Bauernhauses weiterentwickeln? Der Dialog zwischen dem Eigentümer, den städtischen Behörden und der Öffentlichkeit ist entscheidend, um ein gutes Gleichgewicht zwischen Erhalt und Entwicklung in Altstädten zu finden.

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OrtAltstädten, Deutschland
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