Riesige Versorgungslücke: Vilshofens Kinderärztin schließt Praxis!
Vilshofen kämpft um Kinderarztversorgung: Dr. Ulrike Haun findet keinen Nachfolger, was Hunderte Kinder ohne Arzt lässt.

Riesige Versorgungslücke: Vilshofens Kinderärztin schließt Praxis!
Die Situation in der Kinderarztversorgung in Vilshofen, Landkreis Passau, wird zunehmend prekär. Wie PNP berichtet, wird die lokale Kinderarztpraxis von Dipl.-Med. Ulrike Haun voraussichtlich Ende des Jahres 2023 schließen. Bis dato hat sie keinen Nachfolger finden können, was in der Stadt zu einer ernsthaften Versorgungslücke führen könnte — Hunderte Kinder könnten ohne ärztliche Versorgung dastehen.
Das Versagen, einen Nachfolger zu finden, ist kein Einzelfall, sondern spiegelt eine landesweite Herausforderung wider. Der demografische Wandel und die Tatsache, dass viele Kinderärzte demnächst in den Ruhestand gehen, führen zu einem Rückgang der verfügbaren Nachfolger. Immer mehr junge Mediziner entscheiden sich gegen eine Praxisübernahme und ziehen stattdessen die Anstellung in Kliniken vor, was die Situation noch verschärft. Laut einem Blogbeitrag von Actova ist die Bürokratie in der Praxisführung eine der größten Hürden, die potenzielle Nachfolger von einer Übernahme abhalten. Die Komplexität des rechtlichen und administrativen Umfeldes schreckt nicht nur junge Ärzte ab, sondern erschwert auch die Übergangsplanung.
Nachfolge und Versorgungssituation
In Vilshofen sind die Sorgen um die ärztliche Versorgung schon lange ein Thema. Die Schließung der Kinderarztpraxis könnte die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen. Eltern sind daher gefordert, sich aktiv an der Diskussion über die Zukunft der Kinderarztversorgung zu beteiligen. Unterstützung und Öffentlichkeitsarbeit sind notwendige Schritte, um auf die Notwendigkeit der Nachfolgeregelung aufmerksam zu machen.
Um den Wandel erfolgreich zu meistern, haben sich verschiedene Initiativen gebildet, darunter die pädiatrische Praxisbörse, die von Pädiatriebörse betrieben wird. Diese Plattform zielt darauf ab, abgebende Praxen und junge Pädiater zusammenzubringen. Die Praxen können auf der Plattform ausgeschrieben werden, sodass interessierte Ärzte direkt Kontakt aufnehmen können. Eigenständige Registrierungen sind möglich, und für die Unterstützung stehen Ansprechpartner wie Angelika Riquelme zur Verfügung.
Finanzielle Anreize und Ausbildung als Lösungsansatz
Ein weiteres Thema sind die finanziellen Anreize für junge Ärzte, eine Praxis zu übernehmen. Steuererleichterungen und Förderprogramme könnten die Attraktivität der Kinderheilkunde deutlich steigern. Es braucht politische Maßnahmen, um junge Medizinstudenten stärker für diesen Berufszweig zu gewinnen. Auch die medizinischen Verbände und Gesundheitsorganisationen sind gefordert, durch gezielte Netzwerkbildung und Informationsveranstaltungen das Interesse an der Kinderarztpraxis zu erhöhen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die lokale Gemeinschaft als auch die Gesundheitsorganisationen gemeinsam an Lösungen arbeiten müssen, damit die medizinische Versorgung für die jüngsten Bürger von Vilshofen auch in Zukunft gesichert bleibt. Die Herausforderungen sind groß, aber mit Engagement und den richtigen Maßnahmen bestehen Chancen, die Lücke zu schließen.