Regensburgs Millionen-Fehlkauf: Biotop am Hollerweg entdeckt!

Regensburgs Millionen-Fehlkauf: Biotop am Hollerweg entdeckt!
Ein heiß diskutiertes Thema beschäftigt derzeit die Stadt Regensburg: Der Ankauf eines Grundstücks am Hollerweg, das mit mehreren Millionen Euro zu Buche schlägt. Genauer gesagt, die Stadt hat rund 7 Millionen Euro für diese Fläche ausgegeben, die ursprünglich für ein geplantes Baugebiet in Keilberg vorgesehen war. So weit, so gut? Doch die Situation ist komplizierter als gedacht.
Wie regensburg-digital.de berichtet, hat die Stadtverwaltung vor dem Kauf erklärt, dass sie das Grundstück in Augenschein genommen habe. Biotope seien jedoch schwer erkennbar, weshalb die Verantwortlichen anscheinend nicht bemerkt haben, dass es auf dem Gelände tatsächlich einen geschützten Sandmagerrasen gibt.
Auf dem Prüfstand: Biotope und Bauvorhaben
Das besagte Biotop ist als gesetzlich geschützt eingestuft und bietet zahlreichen gefährdeten Arten, wie der Blauflügeligen Ödlandschrecke, einen Lebensraum. Auf der Fläche leben zudem seltene Insektenarten. Laut Bild.de könnte der Bau des neuen Stadtviertels, das speziell für Menschen mit geringem Einkommen gedacht ist, auf der Kippe stehen, da in einem Biotop das Bauen praktisch unmöglich ist.
Erst nach der Aufstellung des Bebauungsplans kam der Schutzstatus des Biotops ans Licht. Dies hat den Unmut des Stadtrats Christian Janele geweckt, der auf die mangelnden Informationen zur Bauprojektlage hinweist. Seine Anfrage dazu wurde aus der Audioaufzeichnung einer Sitzung entfernt, was zusätzliches Ungemach verursacht hat. So ist es kein Wunder, dass die Stadtverwaltung eher gemischt reagiert und sich nicht zur Kaufsumme äußern wollte, die Berichten zufolge zwischen 6 und 8 Millionen Euro liegt.
Erschwerende Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Hürden sind nicht zu unterschätzen. Gemäß § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sind Handlungen, die zu einer Zerstörung oder erheblichen Beeinträchtigung geschützter Biotope führen, strikt verboten. Die Stadt hat seit 2021 von der veralteten Biotopkartierung gewusst und trotzdem das Grundstück als Dauergrünland genutzt. Geplant war es, das Areal für Wohnprojekte zu bewirtschaften, jedoch sind einige der Flächen klar als gesetzlich geschützt eingestuft.
Der aktuelle Bebauungsplan muss nun unter Umständen angepasst werden, da die Überprüfung des Grundstücks vor dem Kauf als fehlerhaft und vermeidbar angesehen wird. Am 29. Juli wird das Thema erneut in einer öffentlichen Sitzung des Planungsausschusses diskutiert. Die Stadt könnte viel auf dem Spiel haben – sowohl finanziell als auch in Bezug auf das geplante Wohnprojekt.
Es bleibt somit spannend zu beobachten, wie sich dieses Kapitel für die Stadt Regensburg entfalten wird. Allem Anschein nach stehen sowohl die Stadtverwaltung als auch die Ratsmitglieder vor einer gewaltigen Herausforderung: Ein heißes Eisen, das glücklich oder unglücklich enden könnte.