Marisa Burger verlässt Rosenheim Cops – Gagenstreit verantwortlich?
Marisa Burger verlässt nach 25 Jahren die „Rosenheim Cops“ aus Unzufriedenheit mit Gagen und Bedingungen. Letzter Drehtag im Oktober.

Marisa Burger verlässt Rosenheim Cops – Gagenstreit verantwortlich?
Marisa Burger (52) wird nach 25 Jahren die ZDF-Serie „Rosenheim Cops“ verlassen. Der letzte Drehtag der beliebten Schauspielerin als Miriam Stockl ist für Oktober 2025 geplant. Diese Entscheidung kommt nicht von ungefähr, denn Burger zeigt sich unzufrieden mit den finanziellen Rahmenbedingungen. Sie berichtet von einer steigenden Belastung durch kürzere Drehzeiten und einem hohen Pensum, während es an angepassten Gagen fehlt, trotz der anhaltenden Erfolge der Serie und erfreulicher Quoten. Wie die Wetterauer Zeitung schildert, macht Burger klar, dass die Bezahlung nicht der einzige Beweggrund für ihren Ausstieg ist. Vielmehr möchte sie sich auch neuen Projekten und anderen Aspekten ihres Lebens widmen.
In einem Interview äußert sich Burger weiter über die herausfordernde finanzielle Situation in der Schauspielbranche. Die Gagen der Schauspieler sind beim ZDF festgelegt und dass es früher jährliche Gehaltserhöhungen gab, ist längst Geschichte. Stattdessen müssen Darsteller nun um angemessene Vergütung kämpfen. Besonders jüngere Schauspieler sehen sich oft mit geringen Bezahlungen konfrontiert. Burger unterstreicht, dass sie in einer privilegierten Lage ist, weil sie lange für das ZDF tätig ist. Allerdings ärgert sie sich über die Streichung der Gagen für Wiederholungen und spricht von einem „Klassendünkel“, der Vorabend-Darsteller abwertet, wie der tz berichtet.
Aktuelle Herausforderungen in der Branche
Die Probleme, mit denen Burger konfrontiert ist, sind kein Einzelfall. Laut neuen Gagenrichtlinien, die vom SSFV veröffentlicht wurden, muss der ganze Sektor gegen prekäre Arbeitsverhältnisse ankämpfen. Besonders die Einkommenssituation und soziale Absicherung von Freischaffenden in der Kulturbranche sind, wie verschiedene Studien und die Corona-Pandemie beweisen, äußerst mangelhaft. Die Ensemble Magazin weist darauf hin, dass viele Schauspielerinnen und Schauspieler mit geringen Gagen zu kämpfen haben. Zwischen 2010 und 2019 war dies besonders für Berufseinsteiger:innen der Fall: Trotz zunehmender Erfahrung blieben die Bezahlungen niedrig.
Ein Gender Pay Gap von durchschnittlich 23% macht die Situation für Frauen noch prekärer. Um hier Abhilfe zu schaffen, umfasst der neue Gagenkatalog unterschiedliche Tarife, die sich nach der Berufserfahrung richten. Für Einsteiger liegt die Gage bei 1.650 Franken, während erfahrene Schauspieler:innen mit 10 bis 15 Jahren Berufserfahrung 1.950 Franken verdienen können. Sehr erfahrene Darsteller:innen, die länger als 15 Jahre im Geschäft sind, können sogar mit 2.350 Franken rechnen. Diese Beträge decken jedoch nur einen Teil der erforderlichen Vorarbeiten ab, die für jede Rolle notwendig sind.
In einem sich schnell verändernden Umfeld, in dem auch der Einfluss von generativer KI an Bedeutung gewinnt, sind neue vertragliche Regelungen dringend erforderlich. Der Druck auf Darsteller:innen wächst, und Burgers Engagement für ihre verschiedenen Projekte könnte ein Zeichen für den Wandel sein, den die Branche dringend nötig hat. Ein bekanntes Gesicht wird bereits in der 24. Staffel der „Rosenheim-Cops“ auftreten, das Interesse bleibt also hoch, auch ohne Burger.