Schulferien-Kritik: Thüringen und Niedersachsen fordern Reform ab 2030!
Thüringens CDU kritisiert Bayerns Schulferienregelung als veraltet. Änderungen frühestens 2030, um Tourismus zu entlasten.

Schulferien-Kritik: Thüringen und Niedersachsen fordern Reform ab 2030!
Der Diskurs um die Schulferienregelung in Deutschland nimmt mehr und mehr Fahrt auf, und insbesondere die Situation in Thüringen führt zu hitziger Debatte. Der CDU-Fraktionschef Thüringens, Bühl, sieht die derzeitige Regelung als veraltet an und fordert ein modernes System, das den Bedürfnissen der heutigen Zeit gerecht wird. Laut Deutschlandfunk wird diese Meinung auch von Vertretern aus Niedersachsen und Hamburg geteilt, was verdeutlicht, dass der Reformbedarf weit über die Grenzen Thüringens hinaus erkannt wird.
Ein Grund für die Kritik ist die Bemerkung einiger Bundesländer, dass die bisherige Begründung, Schulkinder müssten während der Ferien bei der Ernte helfen, nicht mehr zeitgemäß sei. Nordrhein-Westfalen hat hier klare Worte gefunden und hinterfragt diese lange tradierte Ansicht. Im Gegensatz dazu lehnt Bayerns Ministerpräsident Söder jegliche Kritik ab. Er betont, dass der Ferienrhythmus in Bayern ein festes Fundament hat und Änderungen frühestens ab 2030 möglich sind, da die Ferienregelungen bis dahin schon festgelegt sind. Dies zeigt, wie stark die Tradition in diesen Bundesländern verwurzelt ist.
Moderne Schulferienregelungen im Fokus
Der Konflikt um die Ferienordnung wird zudem durch ein rollierendes System zur Festlegung der Sommerferientermine verstärkt, das eine gleichmäßige Verteilung der Urlauber und die Vermeidung von Verkehrschaos anstrebt. Insgesamt gibt es fünf festgelegte Ländergruppen, die vom Kultusministerkonferenz definiert wurden:
- I: Brandenburg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein
- II: Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
- III: Nordrhein-Westfalen
- IV: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- V: Baden-Württemberg, Bayern
Die Ländergruppe V, zu der Bayern und Baden-Württemberg gehören, hat den Nachteil, dass ihre Sommerferien stets die späten Termine einnehmen, um ausreichend Zeit für Lernen und Prüfungen zwischen Pfingst- und Sommerferien zu gewährleisten
Ein schwieriges Gleichgewicht
Die Diskussion um die Ferienregelung wird noch angespannter, wenn die spezifischen Wünsche einzelner Bundesländer in Betracht gezogen werden. Besonders Berlin und Hamburg haben klar formuliert, dass ihre Ferien frühestens Anfang Juli beginnen sollten, was erneut die großen Unterschiede zwischen den Ländern verdeutlicht. Zu den Ausgangspunkten der Debatte gehört auch die Kritik an der vermeintlichen Bevorzugung von Bayern und Baden-Württemberg, die durch die späten Ferien in eine bessere touristische Lage gelangen.
Die Kultusministerkonferenz hat bereits eine Regelung für die Sommerferien von 2025 bis 2030 beschlossen. Diese Entscheidung, die auf den Ergebnissen einer Länderarbeitsgruppe basiert, spiegelt die Notwendigkeit wider, sowohl der Tourismusbranche als auch bildungspolitischen Aspekten Rechnung zu tragen. Dennoch bleibt die Diskussion um ein gerechteres und flexibleres System ein Thema, das keineswegs abgeschlossen ist. Die Lehrer-News stellt zudem fest, dass Vorschläge wie ein weniger belastendes Wechselprinzip von der GEW nicht berücksichtigt wurden.