Röchling schließt Werk in Wackersdorf: 90 Jobs in Gefahr!

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Röchling schließt sein Werk in Wackersdorf aufgrund der Krise in der Autoindustrie und entlässt 90 Mitarbeiter.

Röchling schließt sein Werk in Wackersdorf aufgrund der Krise in der Autoindustrie und entlässt 90 Mitarbeiter.
Röchling schließt sein Werk in Wackersdorf aufgrund der Krise in der Autoindustrie und entlässt 90 Mitarbeiter.

Röchling schließt Werk in Wackersdorf: 90 Jobs in Gefahr!

Die europäische Autoindustrie steckt tief in der Krise, und das hat auch im deutschen Familienkonzern Röchling messbare Folgen. Der Mannheimer Konzern, gegründet 1822, sieht sich seit 2023 mit einem massiven Rückgang in seiner Automotive-Sparte konfrontiert. Laut merkur.de mussten daher zahlreiche Werke geschlossen werden und Schätzungen zufolge hat das Unternehmen bereits rund 30% seiner Mitarbeiter entlassen.

Die Schließung von Standorten ist alarmierend: 2023 wurde das Werk in Gernsbach geschlossen, gefolgt von der Schließung des Standorts in Mainburg Ende 2024. Nun wird im Frühjahr 2025 auch das Werk in Wackersdorf dicht gemacht. Dies kommt nicht überraschend, da auch CEO Raphael Wolfram eine Konsolidierung aufgrund der unzureichenden Auslastung von 60 bis 70 Prozent angekündigt hat. Insgesamt sind rund 90 Mitarbeiter von der Schließung in Wackersdorf betroffen, wobei viele an andere Standorte vermittelt werden sollen, berichtet kunststoffweb.de.

Schrumpfende Umsätze und hohe Risiken

Die schwindenden Umsätze in der Autoindustrie sind kein Einzelfall. Im Jahr 2023 betrug der Konzernumsatz von Röchling 2,72 Milliarden Euro, was einem leichten Anstieg von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Interessanterweise erzielten die Geschäftsbereiche „Automotive“ und „Industrial“ nahezu gleich hohe Erlöse. Doch die Perspektive für die nächsten Jahre sieht düster aus. Für 2025 und 2026 wird ein weiteres Schrumpfen in der Autozulieferindustrie erwartet, wie merkur.de berichtet.

Zusätzlich belastet die Branche die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland. Die deutsche Autoindustrie hat seit Beginn der Krise über 50.000 Jobs abgebaut. Ein Rückblick auf die Entwicklungen zeigt einen Rückgang von rund 245.000 Arbeitsplätzen in der Industrie seit 2019, wie aus einer Analyse von tagesschau.de hervorgeht. Diese Entwicklung wird durch viele Herausforderungen verstärkt, darunter hohe Energiepreise, der Wettbewerbsdruck durch Unternehmen in China und die kostenintensive Umstellung auf Elektromobilität.

Zukunftsvisionen und Standortnachhaltigkeit

Wohin geht die Reise für Röchling? Im Gegensatz zur Automobilbranche zeigt der Industriebereich des Unternehmens ein wachstumsorientiertes Gesicht. Röchling hat über 30 Millionen Euro in den Ausbau der Fertigung von Composites-Teilen investiert. Das Unternehmen sieht die USA als wichtige Wachstumsregion und bleibt dennoch der deutschen Standortpolitik verpflichtet. Diese doppelte Fokussierung könnte eine Schlüsselrolle für die zukünftige Stabilität spielen.

In der aktuellen Situation, in der die Autoindustrie weiterhin unter Druck steht und zusätzliche Arbeitsplatzverluste drohen, zeigen sich viele Unternehmen bereits proaktiv und setzen auf gezielte Strategien, um den Herausforderungen zu begegnen. Dennoch könnte dies nicht genug sein, um die drohende “Deindustrialisierung” Deutschlands abzuwenden, die viele Experten mittlerweile als wahrscheinlich ansehen.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein und es bleibt abzuwarten, welche Schritte Röchling und die gesamte Branche unternehmen, um neue Impulse zu setzen und Arbeitsplätze zu sichern.