Chaos im Phoenix-Viertel: Drogen, Gewalt und die Behörden im Kreuzfeuer!

Das Phoenix-Viertel in Hamburg kämpft mit Drogenhandel und Gewalt. Behörden verstärken Kontrollen zur Verbesserung der Sicherheit.

Das Phoenix-Viertel in Hamburg kämpft mit Drogenhandel und Gewalt. Behörden verstärken Kontrollen zur Verbesserung der Sicherheit.
Das Phoenix-Viertel in Hamburg kämpft mit Drogenhandel und Gewalt. Behörden verstärken Kontrollen zur Verbesserung der Sicherheit.

Chaos im Phoenix-Viertel: Drogen, Gewalt und die Behörden im Kreuzfeuer!

Im Herzen Hamburgs, im Phoenix-Viertel, sind die Probleme groß und vielschichtig. Bekannt für seinen hohen Drogenhandel, Mietwucher, illegales Glücksspiel und Gewalttaten, wird das Viertel immer wieder zum Schauplatz von Razzien und Kontrollen. Die Stadt sowie die Bezirkspolitik stehen vor einer gewaltigen Herausforderung, die Situation zu verbessern und den Bewohnern eine lebenswertere Umgebung zu bieten. Oft wird ein Kiosk von Marlies Kurtz als Symbol für die Ambivalenzen des Viertels genannt: einladend, aber mit starken Sicherheitsmaßnahmen, die die Realität widerspiegeln, die in diesem Stadtteil herrscht. Kurtz betreibt ihren Kiosk seit 35 Jahren und hat in dieser Zeit unzählige Gewalterfahrungen gemacht, die nicht selten zum Alltag gehören.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Gewalttaten, darunter Massenschlägereien und Körperverletzungen. Laut aktuellen Daten leben etwa 9.500 Menschen im Phoenix-Viertel, von denen 31% unter 18 Jahre alt sind. Ein bemerkenswerter Anteil von 86% hat einen Migrationshintergrund, und fast ein Viertel der Bewohner ist auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die sozialen Probleme sind gravierend, was sich auch in der schlechten Wohnqualität und der häufigen Überbelegung der Häuser zeigt. Ein Klassenzimmerbild, das sich hier zeigt, wird oft von ehemaligen Arbeitersiedlungen geprägt, die jedoch seit 2005 als Sanierungsgebiet gelten. Die positiven Entwicklungen blieben seitdem weitgehend aus, und viele Familien sind nicht einmal offiziell gemeldet.

Razzia gegen illegale Aktivitäten

Am Montagabend führte die Polizei eine umfangreiche Razzia im Phoenix-Viertel durch, die von 18 bis 21 Uhr andauerte. Ziel war es, gegen Gewalt, illegales Glücksspiel und Drogendelikte vorzugehen. Insgesamt wurden acht Lokale durchsucht, darunter Kneipen und Kulturvereine, verteilt über die Wilstorfer Straße, Baererstraße, Eddelbüttelstraße und Reeseberg. Die Abwesenheit von Leben auf den Straßen während der Razzia zeugte von der verstärkten Polizeipräsenz, deren Notwendigkeit die Behörden unterstrichen. Mehr als 80 Personen wurden kontrolliert, wobei elf Strafanzeigen erstattet wurden und zwei Spielautomaten sowie ein dreistelliger Bargeldbetrag beschlagnahmt wurden. Ein Kulturverein musste aufgrund von Verstößen geschlossen werden, während in einer Kneipe illegale Wohnnutzung festgestellt wurde.

Die verstärkten Kontrollen hinterließen jedoch auch ihre Spuren: Gastwirte berichteten von Umsatzeinbußen durch die ständigen Kontrollen und die negative Berichterstattung. Auf der Wilstorfer Straße kam es zeitweise zu Verkehrssperrungen, was zu Umleitungen und einem absoluten Verkehrschaos führte. Diese Maßnahmen sind Teil einer übergreifenden Strategie, die Polizei hat sich intensiviert, um für mehr Sicherheit und Ordnung im Viertel zu sorgen.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Eine der größten Herausforderungen im Phoenix-Viertel bleibt das Vertrauen in öffentliche Stellen. Laut Anwohnern wird dieses Vertrauen von den hohen Mieten und den prekären Wohnverhältnissen erschüttert, die in einer großen Verzweiflung enden können. Für viele ist die Familie die wichtigste Bezugsperson, während der Kontakt zu Behörden oft auf ein Minimum reduziert ist. Das Kinder- und Jugendwerk „Arche“ übernimmt wichtige Aufgaben, indem es Unterstützung für Kinder bietet und sich auf Beziehungsarbeit konzentriert. Dennoch stehen diese Initiativen vor der Hürde eines unterschiedlichen Bildungsverständnisses innerhalb der Familien, was auch den Schulabsentismus begünstigt.

Die Problematik wird weiter verstärkt durch die hohe Anzahl an Migranten, die besonders stark von sozialen Nachteilen betroffen sind. Diese Umstände begünstigen Kriminalität und andere soziale Probleme. Es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen Herkunft und Kriminalität, doch die sozioökonomischen Belastungen und Erfahrungen von Gewalt spielen eine entscheidende Rolle. Auch die Vergleichszahlen in Deutschland zeigen, dass trotz eines Anstiegs der ausländischen Bevölkerung um über 70% die Zahl der Straftaten insgesamt rückläufig war, was verdeutlicht, dass Migration nicht zwangsläufig zu mehr Kriminalität führt.

Die Geschichte des Phoenix-Viertels könnte ein Beispiel für andere Stadtteile sein, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Die Ansätze der Stadtverwaltung und der zivilgesellschaftlichen Organisationen werden entscheidend dafür sein, ob es gelingt, die gravierenden sozialen Probleme zu lindern und ein besseres Lebensumfeld für die Bewohner zu schaffen. Die Zukunft des Viertels hängt stark von der Perspektive seiner Bewohner und der aktiven Einbindung in die Lösung ihrer Probleme ab.