Drei Priester, ein Dach: So leben die Herren von Herrsching zusammen!
Drei Priester leben aktuell im Höllrieglhaus in Herrsching, pflegen Gemeinschaft und bereiten sich auf die Bischofssynode vor.

Drei Priester, ein Dach: So leben die Herren von Herrsching zusammen!
In einem charmanten kleinen Haus in Herrsching, im alten Höllrieglhaus, wohnen derzeit drei Priester zusammen: Dekan Simon Rapp, Kaplan Manuel Reichart und Pastoralpraktikant Pater Duns Helbero. Diese Gemeinschaft wurde frisch gegründet, vorrangig um der Renovierung von Reicharts Wohnung in Inning Rechnung zu tragen. Wie der Merkur berichtet, hat das Trio eine ganz eigene Routine entwickelt.
Der 54-jährige Simon Rapp kümmert sich um den Einkauf und kocht gerne; freitags trifft man ihn oft im Supermarkt. Ihr Tag beginnt stets mit einem gemeinsamen Gebet, der Laudes, gefolgt von einem geselligen Frühstück vor der Messe. Die Küche dient dabei als sozialer Treffpunkt. Reichart, der mit 29 Jahren noch recht jung ist, benötigt oft länger im Bad. Dies führt hin und wieder zu humorvollen Spannungen zwischen den dreien. Ein weiteres Merkmal ihrer Wohngemeinschaft ist, dass sie ein frühes Bettgeh-Ritual pflegen, um am nächsten Morgen frisch und munter zu sein.
Gemeinschaft und Zusammenarbeit
Die Gemeinschaft im Pfarrhaus soll weiter gefördert werden. Rapp plant regelmäßige Mittagessen mit den Mitarbeitenden der Gemeinde, um den Zusammenhalt zu stärken. Dabei wird die Küche auch gelegentlich von Praktikanten genutzt, die mit internationalen Gerichten für kulinarische Vielfalt sorgen. So erinnert sich Rapp an die Zeiten, als Pater Pius aus Ghana Lasagne zubereitete und Pater Duns sein köstliches Reisgericht kochte.
Am kommenden Sonntag, dem 1. Oktober, wird ein ökumenisches Abendgebet in der katholischen Pfarreiengemeinschaft Ammersee-Ost stattfinden. Das Abendgebet mit dem Titel „Together – Versammlung des Volkes Gottes“ beginnt um 20.30 Uhr in der St. Nikolaus Kirche, Bahnhofstraße 4. Die Veranstaltung ist ein Teil der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, die von Papst Franziskus ins Leben gerufen wurde und bis Oktober 2028 fortgesetzt werden soll. Der Papst wird dieses Abendgebet mit Vertretern aller christlichen Konfessionen auf dem Petersplatz in Rom abhalten, während Christen weltweit an verschiedenen Orten, auch in Herrsching, für Einheit beten werden.
Der synodale Weg der Kirche
Der synodale Prozess, der im Oktober 2021 durch Papst Franziskus initiiert wurde, zielt darauf ab, eine neue Beratungs- und Beschlusskultur in der katholischen Kirche zu fördern. Wie die Bischofskirche Augsburg erklärt, wird das thematische Leitmotiv der Weltsynode bis 2028 unter dem Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“ weitergeführt. Am 15. März 2025 gab Kardinal Mario Grech bekannt, dass der synodale Prozess auf regionaler, kontinentaler und weltkirchlicher Ebene fortgesetzt wird. Die zweite Sitzung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode ist für Oktober 2024 im Vatikan angesetzt.
Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig der Austausch und die Gemeinschaft innerhalb der Kirche sind, besonders in der heutigen Zeit. Die Priester in Herrsching tragen mit ihrer täglichen Arbeit und ihren persönlichen Interaktionen dazu bei, ein positives Beispiel für die Gemeinschaft zu setzen.