Sebastian T. nach Freilassung: Neuer Prozess im Mordfall Hanna geplant!

Sebastian T., einst verurteilter Mörder, wurde nach einem Jahr Haft in Traunstein freigelassen. Der Fall wird im September neu verhandelt.

Sebastian T., einst verurteilter Mörder, wurde nach einem Jahr Haft in Traunstein freigelassen. Der Fall wird im September neu verhandelt.
Sebastian T., einst verurteilter Mörder, wurde nach einem Jahr Haft in Traunstein freigelassen. Der Fall wird im September neu verhandelt.

Sebastian T. nach Freilassung: Neuer Prozess im Mordfall Hanna geplant!

Seit der Entlassung von Sebastian T. aus der Justizvollzugsanstalt Traunstein am 20. Juni 2025 steht der Mordfall Hanna Wörndl wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Ein ganzes Jahr musste der mittlerweile 23-Jährige im Gefängnis verbringen, da er 2022 wegen des Todes der Studentin verurteilt wurde. Der Bundesgerichtshof hat jedoch das Urteil aufgehoben, was bedeutet, dass der Fall im September 2025 erneut verhandelt wird. Sebastian T. und seine Angehörigen sind nach wie vor von seiner Unschuld überzeugt. Seine Verteidigerin Regina Rick charakterisierte die Tragödie als tragischen Unfall, was die Gemüter in der Region bewegt.

Die Umstände des Falls sind kompliziert. Am Abend des 3. Oktober 2022, nach einer Feier, ertrank Hanna Wörndl in der Nähe von Aschau. Sebastian T. war an diesem Abend zum Joggen unterwegs und wurde von Zeugen gesehen, bevor die Ereignisse ihren dramatischen Verlauf nahmen. Seiner Ansicht nach könnte die notwendigen Beweise, um eine Verbindung zwischen ihm und dem Vorfall herzustellen, fehlen. Ein Aussagepsychologisches Gutachten des Psychologen Max Steller stellte zudem die Glaubhaftigkeit der belastenden Aussagen des Hauptzeugen Adrian M. in Frage. Laut Steller könne nicht festgestellt werden, dass M. sein Geständnis tatsächlich erlebt hat; es finden sich Indizien für ein Motiv zur Falschaussage und eine Neigung zu Lügen, was die gerichtlichen Überlegungen beeinflusste.Merkur berichtet dazu, dass die 1. Jugendkammer des Landgerichts Traunstein den Haftbefehl aufhob, da „ein dringender Tatverdacht“ nicht mehr erkennbar sei.

Das Leben nach der Haft

Nach seiner Freilassung lebt Sebastian T. zurückgezogen in Aschau, der Heimatstadt der verstorbenen Hanna. Er hat sich bewusst Zeit für seine Familie genommen, spielt Tischtennis, besteigt Berge und genießt die Freiheit, die ihm in der Haft verwehrt blieb. Dieser neue Lebensabschnitt bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Sebastian gab an, dass er Angst vor dem bevorstehenden Prozess hat, sieht aber auch Chancen, dass die Wahrheit ans Licht kommt und beide betroffenen Familien Klarheit erhalten. Der Prozess wird erwartet, mit der Hoffnung auf einen möglichen Freispruch, was auch von seinem Verteidiger Yves Georg in den Raum gestellt wurde.Süddeutsche Zeitung ergänzt, dass Sebastian während seiner 945 Nächte Haftzeit viele wichtige persönliche Feiertage ohne seine Familie verbringen musste.

Die psychologischen Aspekte

In der rechtlichen Bewertung des Falls wird zunehmend auf die Aussagepsychologie zurückgegriffen, um die Glaubhaftigkeit von Zeugen und deren Aussagen zu überprüfen. Laut dem aktuellen Fachstandard, der im Gutachten des Psychologen Steller thematisiert wird, ist die Plausibilität und die allgemeine Richtigkeit von belastenden Zeugenaussagen entscheidend. Eine unglaubwürdige Person kann dennoch eine glaubhafte Aussage machen, was die Komplexität solcher Prozesse verdeutlicht. Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Aussage ist dabei ebenso wichtig wie die Evaluation des Inhalts.Gutachten Familiengericht informiert darüber, dass solche Gutachten eine zentrale Rolle im Verfahren spielen können, um die Sichtweise und das Verhalten von Zeugen infrage zu stellen.

Der bevorstehende neue Prozess könnte den Verlauf des Lebens von Sebastian T. erheblich beeinflussen. Während die Gesellschaft auf die Klärung der Umstände hofft, bleibt abzuwarten, wie die Justiz mit den neuen Beweisen umgehen wird. Eines ist klar: Die Frage nach Schuld oder Unschuld wird durch die komplexen Dynamiken des Falls nicht einfacher.