Katzenkrise im Unterallgäu: Streunende Kätzchen am Straßenrand entdeckt!

Im Unterallgäu wurde ein heimatloses Kätzchen gefunden, während die Region mit einer Katzenüberpopulation kämpft.
Im Unterallgäu wurde ein heimatloses Kätzchen gefunden, während die Region mit einer Katzenüberpopulation kämpft. (Symbolbild/NAGW)

Katzenkrise im Unterallgäu: Streunende Kätzchen am Straßenrand entdeckt!

Stetten, Deutschland - In der Nacht auf Sonntag, den 30. Juni 2025, machte ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer in der Nähe der Autobahnauffahrt Stetten eine traurige Entdeckung. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, fand er ein kleines Kätzchen, das verwaist am Straßenrand um Hilfe rief. Nach kurzer Wartezeit auf das Muttertier, das nicht kam, entschloss er sich dazu, das Kätzchen der Polizei Mindelheim zu übergeben. Dort wurde das Kleine mit Nahrung versorgt und anschließend an eine Pflegestelle weitergegeben. Personen, die das Tier vermissen oder weitere Informationen haben, können sich an die zuständige Polizei in Mindelheim wenden.

Die Situation für Kätzchen in der Region ist alarmierend. Tierheime im Unterallgäu kämpfen nicht nur mit der Überpopulation von Katzenbabys, sondern fordern auch eine Kastrationspflicht für Freigänger, um der steigenden Zahl der Streuner entgegenzuwirken. Melanie Kühn, die Leiterin des Tierheims Beckstetten, schildert gravierende Fälle von überfahrenen und kranken Kitten, die die Notlage der Tiere eindrücklich verdeutlichen.

Katzenschutz und Überpopulation

Laut einer Meldung von der Süddeutschen Zeitung liegt die Anzahl der Streuner in Bayern im Jahr 2025 bei alarmierenden 300.000. Das führt zu einem stetigen Anstieg der Kätzchen, die in Tierheimen abgegeben werden. In einem besonders eindrücklichen Beispiel erinnert sich die Tierheimleiterin Karin Lück an vor zwei Jahren, als sie 22 Kätzchen in ihre Obhut nehmen musste, da es keine andere Möglichkeit gab. Leider überlebten nur vier dieser Kätzchen, was die drängende Problematik eindrucksvoll verdeutlicht.

Der Deutsche Tierschutzbund schlägt alarmierendere Töne an und meldet, dass der praktische Katzenschutz in Deutschland zusammengebrochen ist. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 71 Prozent der Tierschutzvereine von steigenden Katzenpopulationen in ihren Regionen berichten. Der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder, fordert eindringlich eine bundesweite Kastrationspflicht im neuen Tierschutzgesetz, um die ausufernde Situation zu kontrollieren.

Ein Blick auf die Zahlen im Unterallgäu

Das Unterallgäu, mit einer Fläche von 1.229,53 Quadratkilometern und etwa 145.298 Einwohnern, ist von diesem Problem ebenfalls stark betroffen. Mit zahlreichen Hotspots, wo streunende Katzen leben, ist die Situation besorgniserregend. Tierheime stehen vor der Herausforderung, dass sie bei der Kastration und Versorgung der Tiere oft an ihre Grenzen stoßen, wie auch die Augsburger Allgemeine hervorhebt.

Die gesamte Region hat sich zahlreiche Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten bewahrt, doch der Tierschutz drängt sich als unabdingbare Pflicht für die Gesellschaft in den Vordergrund. Während die Menschen sich an Orten wie dem Iller-Rad- und Wanderweg oder der Mindelburg erfreuen, sollte der Blick auch auf die Bedürfnisse der Tiere gerichtet werden.

Die Situation für Kätzchen und streunende Tiere im Unterallgäu bietet Anlass zum Handeln. Wer helfen möchte, sollte sich nicht scheuen, aktiv zu werden oder Informationen zu teilen, um diese geschätzten Gefährten zu schützen und zu unterstützen.

Für weitere Informationen zur aktuellen Lage und zur Kampagne „Jedes Katzenleben zählt“ können Interessierte die Webseiten des Deutschen Tierschutzbundes sowie der Süddeutschen Zeitung besuchen.

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OrtStetten, Deutschland
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