Gülsah Ensan: Bayerischer Verdienstorden für Migranten-Gesundheit!

Gülsah Ensan, Pflegerin am UKW, erhielt den Bayerischen Verdienstorden für ihr Engagement in der Migrantengesundheit in Bayern.

Gülsah Ensan, Pflegerin am UKW, erhielt den Bayerischen Verdienstorden für ihr Engagement in der Migrantengesundheit in Bayern.
Gülsah Ensan, Pflegerin am UKW, erhielt den Bayerischen Verdienstorden für ihr Engagement in der Migrantengesundheit in Bayern.

Gülsah Ensan: Bayerischer Verdienstorden für Migranten-Gesundheit!

In München wurde am 9. Juli die bemerkenswerte Gülsah Ensan, eine engagierte Gesundheits- und Krankenpflegerin des Universitätsklinikums Würzburg, mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein persönlicher Triumph für Ensan, sondern ein Zeichen für die dringend benötigte Förderung der Gesundheitskompetenz von Migrantinnen und Migranten in Deutschland, wie auch UKW betont.

Seit 2013 widmet sich die Kursleiterin im Projekt „Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ der Vermittlung von Wissen über das deutsche Gesundheitssystem. In ihren Integrationskursen klärt sie über wichtige Themen wie Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen sowie Schwangerschafts- und Diabetesuntersuchungen auf. Darüber hinaus erklärt sie die Struktur des Gesundheitswesens und die Aufgaben des Hausarztes, um Zugangsbarrieren abzubauen und die Gesundheitskompetenz zu stärken. Der Fokus auf die Aufnahme von bis zu 20 Teilnehmenden in ihren Kursen, die in Deutsch und teilweise auf Türkisch abgehalten werden, ermöglicht eine wertvolle Wissensvermittlung, die im Alltag der Migrantinnen und Migranten umgesetzt werden kann.

Herausforderungen für Menschen mit Migrationshintergrund

Doch wie sieht es bundesweit mit der Gesundheitskompetenz aus? Laut der Bosch-Stiftung haben beinahe jede:r vierte Bürger:in in Deutschland einen Migrationshintergrund, wobei viele der Betroffenen Schwierigkeiten haben, gesundheitsrelevante Informationen zu verstehen und umzusetzen. Dies kann zu suboptimaler Nutzung des Gesundheitssystems führen, was wiederum zu Fehl-, Unter- oder Überversorgungen beiträgt. Die Gesundheitskompetenz, also die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu beurteilen und anzuwenden, ist hierbei von zentraler Bedeutung, um eine gute Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Bosch Health Campus verweist darauf, dass die Datenlage zu Ursachen und Folgen einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz bei Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland bisher unzureichend ist.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universitäten Bielefeld und Köln zeigen, dass sich Gesundheitskompetenz als Schlüsselkompetenz für Gesundheitserhaltung und Krankheitsbewältigung erweist. Mit einem besonderen Fokus auf Menschen mit türkischem und ex-sowjetischem Migrationshintergrund, liefert die Untersuchung wertvolle Einblicke, die als Grundlage für zielgruppenspezifische Interventionen dienen sollen, um die Gesundheitskompetenz langfristig zu verbessern. Bosch Stiftung hebt hervor, dass Gesundheitskompetenz entscheidend ist für die individuelle Entscheidungsfindung und die Fähigkeit, im Gesundheitssystem erfolgreich zu navigieren.

Ein Vorbild für künftige Generationen

Für Gülsah Ensan ist die Auszeichnung mehr als nur eine persönliche Anerkennung; sie sieht sie als Würdigung der gemeinsamen Anstrengungen im Projekt, das sie mit Leidenschaft leitet. „Es freut mich, dass das Thema migrantische Gesundheitskompetenz so viel Aufmerksamkeit erhält“, erklärt sie. Ensan plant, ihr Engagement fortzusetzen, um auch weiterhin einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben.

In einer Zeit, in der die Gesundheitskompetenz immer wichtiger wird, ist es ermutigend zu sehen, dass Stimmen wie die von Ensan gehört werden. Ihr unermüdlicher Einsatz ist ein Beispiel dafür, dass Veränderung durch Engagement und Verständigung möglich ist. Die Herausforderung liegt nun darin, diese Impulse zu nutzen und die Gesundheitskompetenz in breiteren Kreisen zu fördern.