Historische Fotoausstellung zeigt Würzburgs Verbindung zu Coventry
Am 30. Oktober 2025 wurde die Fotoausstellung „Mittelengland um Coventry“ in Würzburg eröffnet, die Frieden und Menschlichkeit thematisiert.

Historische Fotoausstellung zeigt Würzburgs Verbindung zu Coventry
Am 30. Oktober 2025 wurde im Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried in der Bahnhofstraße 4-6 in Würzburg die Fotoausstellung „Mittelengland um Coventry“ eröffnet. Diese Ausstellung, die von der Deutsch-Britischen Gesellschaft Würzburg initiiert wurde, bietet einen tiefen Einblick in eine Reise nach Mittelengland und Coventry im Jahr 2016. Für die Organisation der Ausstellung konnte die Deutsch-Britische Gesellschaft auch das Nagelkreuzzentrum Würzburg sowie die Kirchengemeinde Sankt Paul in Heidingsfeld gewinnen.
Bei der Eröffnung erinnerte Alexander Kolbow, Leiter des Bildungsbereichs, eindringlich an den verheerenden Bombenangriff auf die Stadt Würzburg am 16. März 1945. An diesem Abend, als zwischen 21 und 22 Uhr 500 britische Bomber die Stadt bombardierten, kamen schätzungsweise 4.000 bis 5.000 Menschen ums Leben, und die historische Altstadt wurde zu 90 % zerstört. Diese schrecklichen Folgen sind bis heute in der Erinnerung der Menschen verwurzelt; so läuten jährlich die Kirchenglocken in Würzburg am 16. März zur Erinnerung an die Opfer des Angriffs.
Bedeutung der Ausstellung
Oberbürgermeister Martin Heilig hob in seiner Ansprache die zentrale Rolle der Ausstellung hervor, die für Frieden und Menschlichkeit stehe. Die gezeigten Fotografien, die Elke Wagner von der Deutsch-Britischen Gesellschaft präsentierte, dokumentieren nicht nur die Schönheit der Landschaften in Mittelengland, sondern auch die Brücken, die zwischen den Kulturen geschlagen werden können. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ruine der alten Kathedrale von Coventry gelegt, die während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt wurde und zum Symbol für Versöhnung und den Wiederaufbau geworden ist.
Die Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, die Fotografien bis zum 19. Dezember 2025, montags bis freitags von 8:30 bis 16:30 Uhr, zu bestaunen. Nach Ende der Ausstellung können die Bilder zum Preis von 25 Euro erworben werden, wobei der Erlös einem wohltätigen Zweck zugutekommt.
Der Luftangriff auf Würzburg
Der Luftangriff auf Würzburg war Teil einer größeren Offensive, die durch die Casablanca-Direktive vom 21. Januar 1943 initiiert wurde. Trotz der Einstufung Würzburgs als Stadt mit geringer Bedeutung für die Rüstungsindustrie war die Zerstörung verheerend. Etwa 21.062 Wohnungen und 35 Kirchen wurden zerstört, was die Stadt von einst 108.000 Einwohnern auf etwa 5.000 reduzierte. Nach dem Angriff fanden die Bombenopfer in einem Massengrab im Würzburger Dom ihre letzte Ruhestätte.
Die Zerstörungen im Stadtgebiet waren enorm: Während die Innenstadt zu 90 % zerstört wurde, erlitten die Randbezirke 68 % Beschädigungen. Dies stellte die Stadtverwaltung vor große Herausforderungen. Erst nach der Eroberung durch die US-Truppen im April 1945 wurden Maßnahmen zur Sicherung der Baudenkmäler eingeleitet.
Insgesamt zeigt die aktuelle Ausstellung „Mittelengland um Coventry“ nicht nur die Geschichte und die Kultur einer anderen Region, sondern stellt auch einen wichtigen Bezug zu den lokalen Ereignissen her und regt zur Reflexion über Frieden und Versöhnung an.