Krise in Unterfranken: Über 3.600 suchen Hilfe bei Ehe- und Familienfragen!

Krise in Unterfranken: Über 3.600 suchen Hilfe bei Ehe- und Familienfragen!
In letzter Zeit zeigen die Städte besonders stark, wie wichtig Unterstützung in Krisenzeiten ist. So haben die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen der Diözese Würzburg im Jahr 2023 im Schnitt zehn Mal täglich Menschen beraten. Ein Zeichen, dass die Sorgen vieler nicht klein werden. Dies berichtet Radio Gong, das auf die erstaunlich hohe Zahl der Anfragen hinweist. Der Jahresbericht für 2024 zeigt, dass sich über 3.600 Personen allein an die zehn Beratungsstellen in Unterfranken gewandt haben, was deutlich macht, dass da draußen handfeste Probleme lauern.
Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang zu verzeichnen: Im Jahr 2022 suchten mehr als 3.800 Menschen Hilfe. „Das sind alles andere als rosige Zahlen“, erklärt ein Sprecher, „hauptsächlich sind Krisen, Kriege und wirtschaftliche Unsicherheit die Ursachen für die Beratungsgesuche“. Diese Herausforderungen belasten vor allem Partnerschaften und Familien und lassen die Menschen um ihre Zukunft bangen.
Wer sucht Hilfe?
Insbesondere Frauen ergreifen die Initiative, denn deutlich mehr Ratsuchende sind weiblich als männlich. Laut den aktuellen Zahlen waren knapp 70 Prozent der Klienten zwischen 30 und 59 Jahren alt. Es wird auch deutlich, dass viele Menschen um ihre Lebenssituation kämpfen. Diese Trends sind nicht neu: Laut einer Analyse von EFL-Beratungsstellen suchten im Jahr 2022 insgesamt 6.903 Personen die Unterstützung ihrer Dienste, was rund 1.500 Menschen weniger ist als vor der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kirchenkrisen.
„Trotz der hohen Austrittszahlen bleibt der Beratungswunsch hoch“, sagt ein Vertreter der EFL-Beratungsstellen. Allerdings zeigt die aktuelle Lage, dass die vorhandenen Kapazitäten überstrapaziert sind und Klienten häufig mit Wartezeiten rechnen müssen. Ein Problem, das sich schnell ausweiten könnte, wenn sich die gesellschaftliche Lage nicht entspannt.
Was sind die Anliegen?
Die Themenvielfalt ist bemerkenswert, wobei die meisten der Ratsuchenden Einzelberatungen bevorzugen – etwa 54 Prozent nutzen diese Form der Hilfe, während rund 40 Prozent sich in Paarberatungen unterstützen lassen. Familienberatungen stehen dagegen selten auf der Agenda, obwohl sie nach wie vor wichtig sind. Die meisten Klienten kommen aus der Region Schweinfurt, gefolgt von Aschaffenburg und Würzburg. Die Analyse zeigt auch, dass gut 20 Prozent der Ratsuchenden keiner religiösen Gemeinschaft angehören, während etwa die Hälfte katholisch ist. Anliegen, die dem SGB VIII zuzurechnen sind, betrafen rund 2.000 Fälle.
Auch interkulturelle Aspekte spielen eine Rolle: 10 Prozent der Klienten kommen aus dem europäischen Ausland, und 8 Prozent haben einen außereuropäischen Migrationshintergrund. Dies spiegelt die Diversität unserer Gesellschaft wider und zeigt, wie wichtig Zugänge zu Beratungsdiensten für alle Menschen sind.
Das Thema psychische und seelische Gesundheit ist dringlicher denn je. Ein Bericht von Familienportal hebt hervor, dass die Nachfrage nach Hilfe in Krisenzeiten aus verschiedenen Gründen angestiegen ist und es an den Beratungsstellen oft nicht an verschiedenen Aspekten der Unterstützung mangelt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie dieser Bereich in Zukunft wachsen wird, insbesondere wenn mehr Menschen bereit sind, Hilfe zu suchen und sich öffnen.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Situation ist ernst, die Nachfrage ist hoch und die Beratungsstellen stehen unter Druck. Doch die Bereitschaft zu helfen und das Angebot haben das Potenzial, den Menschen in dieser herausfordernden Zeit zur Seite zu stehen.