Zertifikatskurs in Würzburg: Machtmissbrauch erkennen und bekämpfen!

Zertifikatskurs in Würzburg: Machtmissbrauch erkennen und bekämpfen!
Das Thema Machtmissbrauch hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch innerhalb anderer Institutionen wie Universitäten. Matthias Remenyi, Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Würzburg, sieht hier signifikante Parallelen. In einer Reaktion auf die MHG-Studie von 2018 zur sexuellen Gewalt in der Kirche, plädierte Remenyi für grundlegende Veränderungen und eine Sensibilisierung gegenüber Machtmissbrauch, welche in hierarchischen Strukturen wie Kirche und Universität vorkommen können. Laut katholisch.de fordert er ein Umdenken und eine präventive Schulung für Mitarbeitende in solchen Institutionen.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurde ein Zertifikatsprogramm mit dem Titel „Machtmissbrauch erkennen und verhindern“ entwickelt. Dieses Programm, das im Wintersemester an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg startet, hat das Ziel, Teilnehmer:innen in verschiedenen professionellen Bereichen für das Thema Machtmissbrauch zu sensibilisieren und zu schulen. Die Inhalte der Lehrveranstaltungen werden von Fachleuten entworfen und umfassen ein breites Spektrum, das sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Handlungskompetenzen vermittelt. Der Kurs ist für Studierende, kirchliche Mitarbeiter:innen, Pflegekräfte sowie Lehrkräfte gedacht und kann auch von Personen ohne Hochschulzugangsberechtigung, aber mit relevanter Berufserfahrung, belegt werden. Details hierzu sind auf der Webseite zu finden, wie theologie.uni-wuerzburg.de berichtet.
Einführung in das Zertifikatsprogramm
Der neue Kurs hat das Potenzial, einen Kulturwandel in Institutionen zu bewirken, die oft in starren Hierarchien verankert sind. Die Teilnehmer:innen sollen nicht nur lernen, Machtmissbrauch zu erkennen, sondern auch effektive Gegenmaßnahmen zu erarbeiten. Dabei ist es besonders wichtig, die Vulnerabilität von Doktorand:innen in der Promotionsphase ins Auge zu fassen, die oftmals in eine Position geraten, in der Machtmissbrauch zu einem großen Risiko werden kann.
Das Zertifikatsprogramm wird in zwei Semester unterteilt. Im Wintersemester liegt der Fokus auf den Grundlagen des Machtmissbrauchs, während im Sommersemester das Augenmerk auf Handlungskompetenzen und Schutzkonzepten gerichtet wird. Ein geplantes Highlight ist ein Studientag, an dem der Film „Die Auserwählten“ von 2014 als Ausgangspunkt für die Analyse von Machtmissbrauch dient. Das gesamte Programm ist sowohl virtuell als auch in Präsenzveranstaltungen strukturiert, wobei ein flexibles und asynchrones Lernen ermöglicht wird. Mehr dazu findet man auf der Webseite der Universität, wie uni-wuerzburg.de bestätigt.
Teilnahmebedingungen und Perspektiven
Die Bewerbungsfrist für den ersten Jahrgang endet am 15. September 2025, und das Interesse ist bereits groß; die Mindestzahl an Bewerbern wurde schon überschritten. Um an dem Lehrgang teilzunehmen, ist ein Nachweis über berufspraktische Erfahrung in therapeutischen, pflegenden oder pädagogischen Bereichen erforderlich. Besonders für die Zielgruppen wie Studierende der Medizin, Psychologie, Pädagogik und anderen verwandten Disziplinen ist das Programm ausgelegt.
Insgesamt werden bei positivem Verlauf Erkenntnisse aus dem Kurs evaluiert, um zukünftige Maßnahmen und Anpassungen zu ermöglichen. Dieses Zertifikatsprogramm könnte, da sind sich die Verantwortlichen sicher, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein, um Machtmissbrauch nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu verhindern.