Wolf bedroht Bisonhaltung: Landwirt gibt nach 20 Jahren auf!

Martin Höpfel aus Wunsiedel im Fichtelgebirge plant, seine Bisonherde aufgrund von Wolfsangriffen aufzugeben.

Martin Höpfel aus Wunsiedel im Fichtelgebirge plant, seine Bisonherde aufgrund von Wolfsangriffen aufzugeben.
Martin Höpfel aus Wunsiedel im Fichtelgebirge plant, seine Bisonherde aufgrund von Wolfsangriffen aufzugeben.

Wolf bedroht Bisonhaltung: Landwirt gibt nach 20 Jahren auf!

In der beschaulichen Region rund um Bad Alexandersbad müssen die Bauern harte Entscheidungen treffen. Martin Höpfel, der seit zwei Jahrzehnten mit Leidenschaft Bisons hält, sieht sich gezwungen, seine Herde aufzugeben. Der Grund? Eine Wolfspräsenz, die nicht nur für Unruhe in seinem Gehege sorgt, sondern auch eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Tier darstellt. So berichtete das Wochenblatt über die angespannte Situation.

In der näheren Umgebung von Höpfels Gehege hat sich ein Wolfsrudel mit vier Jungtieren niedergelassen, was die Bisonherde in Aufruhr versetzt. Höpfel befürchtet, dass die Tiere aus ihrem Gehege flüchten und auf die Bundesstraße 303 gelangen könnten. Das wäre nicht nur ein Problem für die Bisons, sondern auch eine potenzielle Gefahr für Autofahrer und Passanten.

Hohe Investitionen und fehlende Genehmigungen

Vor wenigen Jahren investierte Höpfel stolze 100.000 Euro in einen Zaun mit Untergrabeschutz, um seine Tiere zu schützen. Doch die Sorgen um die Wölfe bleibt und eine Genehmigung, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie Flacheisen am Zaun anzubringen, wurde ihm verwehrt. Man befürchtet Verletzungen der Wölfe. Laut dem Agrarheute rät das Veterinäramt Höpfel, die Bisonhaltung aufzugeben, bevor etwas Schlimmes passiert.

Ursprünglich zählte die Herde 22 Bisons, doch mittlerweile sind nur noch 13 übrig. Höpfel denkt ernsthaft darüber nach, ganz aufzugeben. Während ein Bisonkalb mal eben 4.000 Euro einbringt, hat Rotwild nur ein Zehntel dieses Wertes. Ein kleiner Trost für Höpfel: Sollte Rotwild aus seinem Gehege entwischen, kann es als Wildtier erklärt werden, was ihn von jeglicher Haftung befreit.

Wölfe und die Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Die Herausforderung durch die Wölfe ist nicht neu. Seit 1998 breiten sich die Raubtiere wieder in Deutschland aus und sorgten in zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben für hohe Schäden, insbesondere bei Schafen und Ziegen. Grundsätzlich können Herdenschutzmaßnahmen eine Entlastung bieten, aber sie sind kostenintensiv und garantieren keinen absoluten Schutz. Wie landwirtschaft.de berichtet, kam es gerade im Jahr 2023 zu 1.268 Übergriffen, wobei 5.727 Tiere betroffenen wurden.

Die Anwesenheit von Luchsen im Fichtelgebirge zeigt, dass nicht alle Raubtiere eine Bedrohung für Nutztiere darstellen. Luchse sind bereits seit längerem heimisch und stellen keine Gefahr für die Bisons dar. Im Gegenteil, sie helfen, die Wildtierbestände gesund zu regulieren.

Für Höpfel bleibt die Frage, wie es weitergeht. Trotz profitabler Direktvermarktung steht er vor dem Dilemma, ob er sein Leidenschaftsprojekt weiterführen kann. Die Regulierung und die anhaltenden Herausforderungen durch die Wölfe machen ihm das Leben schwer. Es bleibt zu hoffen, dass es Lösungen gibt, die es Landwirten ermöglichen, ihre Tiere artgerecht zu halten, ohne ständig in Angst leben zu müssen.