Neue Polarstern: Das Space Shuttle der Meere mit Sauna und Eisbrecher!

Neue Polarstern: Das Space Shuttle der Meere mit Sauna und Eisbrecher!
Ein neues Kapitel in der Meeresforschung wird in wenigen Jahren in Deutschland aufgeschlagen: Die neue „Polarstern“, ein modernes Forschungsschiff, das als das „Space Shuttle der Meere“ gefeiert wird, nimmt Gestalt an. Die Entwicklung dieses innovativen Schiffs, das mit einem Budget von knapp 1,2 Milliarden Euro realisiert wird, wurde kürzlich durch den Haushaltsausschuss freigegeben. Wissenschaftler und Forscher wie Florian Koch, der am Alfred-Wegener-Institut (AWI) tätig ist und bereits sechs Expeditionen mit der aktuellen „Polarstern“ unternommen hat, zeigen sich begeistert von den neuen Möglichkeiten, die das Schiff bieten wird.
Die neue „Polarstern“ wird nicht nur größer sein als ihr Vorgänger, sondern bringt auch zahlreiche Annehmlichkeiten mit sich, wie eine Sauna und einen Pool, was die Arbeit für die Crew und Forscher angenehmer gestaltet. Laut Koch sind solche Einrichtungen entscheidend, um die Lebensbedingungen während der oft langen Expeditionen zu verbessern. Mit über 160 Metern Länge und einem Tiefgang von mehr als 11 Metern wird das Schiff auch in der Lage sein, 1,80 Meter dickes Eis zu brechen, um den anspruchsvollen Bedingungen in arktischen Regionen gerecht zu werden.
Technische Finessen und Ausstattung
Das Schiff, das in Wismar von Thyssenkrupp gebaut wird, wird Platz für bis zu zwei Helikopter, 80 Container und 13 Labore bieten. Ein Team von 50 Besatzungsmitgliedern und bis zu 90 Forschern wird an Bord leben und arbeiten können. Zudem wird die Technik, die unter anderem ein Unterwasserfahrzeug, Bohrgeräte für Sedimentkerne und Tauchroboter umfasst, höchst modern sein. Ein entscheidender Aspekt ist auch der umweltfreundliche Antrieb mit grünem Methanol, der nicht nur die Emissionen reduziert, sondern auch die Geräuschentwicklung verringert, um die Meeresbewohner zu schützen.
Das europäische Forschungsschiff wird in der Lage sein, komplexe Messungen und Datensammlungen durchzuführen, was für die aktuellen Herausforderungen im Bereich Klimaforschung von großem Nutzen ist. Die Inbetriebnahme ist bis 2030 geplant – ein Schritt, der die deutsche Flotte der Forschungsschiffe weiter stärken wird, wie in einem Bericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung festgehalten wurde.
Die Zukunft der „Polarstern“
Die aktuelle „Polarstern“ hat in ihrer bisherigen Betriebszeit über 1,96 Millionen Seemeilen zurückgelegt und wird stattdessen vorraussichtlich noch bis 2030 im Einsatz bleiben. Ursprünglich war ein Ruhestand nach 30 Jahren geplant. Ihre mögliche zukünftige Verwendung ist allerdings noch ungewiss; eine der Optionen könnte sein, sie als schwimmendes Museum zu nutzen. Die Entwicklungen rund um die neue „Polarstern“ zeigen, wie wichtig es ist, moderne und leistungsstarke Forschungsschiffe für die kommende Zeit bereitzustellen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und präzise Daten zu sammeln.
In einer Zeit, in der die Wissenschaft mehr denn je auf präzise Daten angewiesen ist, um Klimamodelle zu verbessern, wird die neue „Polarstern“ sicher eine zentrale Rolle in der Forschung übernehmen. Das Projektteam des AWI, bestehend aus 20 Experten, hat eine immense Aufgabe zu bewältigen, die durch umfangreiche Planungen und Ausschreibungen von 7000 Seiten unterstützt wird. Die Forschungsflotte Deutschlands bleibt also nicht nur modern, sondern wird auch anpassungsfähig und effizient in der Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen.