Hamburgs Justiz am Limit: Fast eine Million Fälle bleiben offen!
Hamburg kämpft mit einer hohen Zahl offener Verfahren: Fast eine Million Fälle zur Jahresmitte 2025 aufgrund überlasteter Justiz.

Hamburgs Justiz am Limit: Fast eine Million Fälle bleiben offen!
In Deutschland wird es immer enger in den Justizbehörden. Die Zahl der unerledigten Fälle steigt rasant an – und das ganz besonders in Hamburg. Laut einem Bericht von Welt gibt es mittlerweile nahezu eine Million offene Verfahren bundesweit, was eine alarmierende Steigerung bedeutet. In Hamburg ist die Lage besonders dramatisch, die Zahl der offenen Verfahren hat sich seit 2021 fast verdreifacht.
Zum Ende des zweiten Quartals 2025 waren in der Hansestadt 64.404 Verfahren anhängig. Zum Vergleich: Ende 2021 gab es hier lediglich 22.900 offene Fälle. Darüber hinaus zeigen Statistiken, dass seit 2021 über 94.000 neue Verfahren eingegangen sind. Im Jahr 2024 wird die Gesamtzahl der Neuzugänge sogar über 167.000 liegen, was die Justiz weiter unter Druck setzt.
Verfahren im Fokus
Besonders kritisch ist die Situation in bestimmten Straftaten. Die unerledigten Fälle in den Bereichen Diebstahl und Unterschlagung haben sich mehr als verdoppelt, während auch das Aufkommen an Fällen von Kinderpornografie und Geldwäsche stark angestiegen ist. Laut NDR stieg die Zahl unerledigter Ermittlungsverfahren von 22.900 im Jahr 2021 auf 47.953 im Jahr 2022. Ein besorgniserregender Trend!
Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von Verfahren ist ebenfalls gestiegen: Von 2,2 Monaten im Jahr 2020 auf 2,9 Monate im Jahr 2022. Das führt dazu, dass die Justiz als Flaschenhals in der Kriminalitätsbekämpfung wahrgenommen wird. Sven Rebehn, der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, äußert seine Bedenken und weist darauf hin, dass lange Verfahrensdauern immer mehr Verfahren zu Verfahrenseinstellungen führen könnten.
Stellen und Investitionen
Die überlasteten Staatsanwaltschaften in Hamburg sind ebenfalls ein Thema für sich. Über 45 Stellen sind derzeit vakant, darunter 17 für Staatsanwälte. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: Der Senat plant, die Staatsanwaltschaft sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr um knapp 30 neue Stellen zu verstärken, um den Herausforderungen der wachsenden Fallzahlen besser gewachsen zu sein.
Darüber hinaus will die Bundesregierung die Justiz mit 450 Millionen Euro stärken. Bei der kommenden Ministerpräsidentenkonferenz wird auch mit einem positiven Blick auf etwa 2000 zusätzliche Stellen für die Strafverfolgung gerechnet. Doch ist das genug, um die steigende Zahl der Verfahren in den Griff zu bekommen?
Die Situation ist komplex: Die Statistiken zeigen, dass die Kosten im Strafvollzug nicht einheitlich erhoben werden. Vielmehr ergibt sich ein Bild aus verschiedenen Datenquellen, die auch Informationen über die Verurteilten nach Art der Straftat liefern, wie auf Destatis vermerkt.
Wir stehen vor einer gewaltigen Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Ein schnelles Handeln ist gefragt, der Rechtsstaat darf nicht ins Hintertreffen geraten!