Darmstadt: Protest gegen türkischen Chemiewaffeneinsatz im Irak!

Aktivist:innen demonstrieren am 14.06.2025 in Darmstadt gegen den Einsatz chemischer Waffen der Türkei in Kurdistan.

Aktivist:innen demonstrieren am 14.06.2025 in Darmstadt gegen den Einsatz chemischer Waffen der Türkei in Kurdistan.
Aktivist:innen demonstrieren am 14.06.2025 in Darmstadt gegen den Einsatz chemischer Waffen der Türkei in Kurdistan.

Darmstadt: Protest gegen türkischen Chemiewaffeneinsatz im Irak!

In Darmstadt haben heute Aktivist:innen der kurdischen Diaspora ein klares Zeichen gesetzt und gegen den Einsatz von Chemiewaffen durch die Türkei in Kurdistan demonstriert. Die Kundgebung auf dem Luisenplatz wurde vom kurdischen Volksrat sowie der Frauenversammlung organisiert. Zu Beginn der Veranstaltung wurde eine bewegende Schweigeminute für die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes abgehalten. Die Teilnehmer:innen zeigten sich solidarisch mit den Opfern dieser bewaffneten Konflikte und forderten ein Ende der Angriffe, die die kurdische Bewegung unterdrücken sollen. Dies berichtet anfdeutsch.com.

„Die Angriffe der Türkei, die auch chemische Waffen einschließen, geschehen inmitten eines einseitig von der PKK erklärten Waffenstillstands“, stellte Mehmet Çopan, der Ko-Vorsitzende der Föderation FCDK-KAWA, klar. Er bezeichnete die militärischen Aktionen als „eine neue Angriffswelle unter Einsatz unmoralischer Mittel“. Die anhaltenden Angriffe zielen darauf ab, den politischen Einfluss der kurdischen Bewegung zu schwächen und die Aussicht auf einen zukünftigen kurdischen Status zu zerstören.

Internationale Verantwortung

Ein entscheidender Punkt in Çopans Rede war der Aufruf zur internationalen Solidarität. Er appellierte an die demokratischen Akteur:innen in Europa, sich intensiver zu vernetzen und zusammenzuarbeiten. „Die Türkei toleriert Israels Einfluss im Nahen Osten, während sie gleichzeitig kurdische politische Strukturen angreift“, kritisierte er vehement und hob die doppelten Standards der türkischen Regierung hervor.

Der Nationalkongress Kurdistans (KNK) hat derweil in einem Informationsdossier den systematischen Einsatz von Chemiewaffen durch die Türkei dokumentiert. Dieses Dossier, das unter anderem auf der Website civaka-azad.org veröffentlicht wurde, beschreibt zahlreiche Angriffe seit den 1990er Jahren, bei denen kurdische Kämpfer:innen und Zivilist:innen zu Opfern wurden.

„Es ist an der Zeit, dass internationale Institutionen und Regierungen die türkischen Verantwortlichen vor Gericht stellen“, fordert das Dossier und beleuchtet die schwache Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf diese Vergehen.

Der Ruf nach Unterstützung

Einen weiteren wichtigen Schritt für die kurdische Community stellt die bevorstehende internationale Konferenz „Kurdistani Independent Youth in the Diaspora“ dar, die vom 16. bis 18. August 2024 in Hamminkeln, Nordrhein-Westfalen, stattfinden wird. Sie richtet sich an Aktivist:innen der kurdischen Diaspora und soll eine Plattform für Vernetzung und Zusammenarbeit bieten. Themen wie Medien, Literatur, Kunst und Sport stehen im Fokus und wollen den Dialog sowie den Austausch von Ideen fördern. Details zur Anmeldung finden sich auf kurdische-gemeinde.de.

Der Protest in Darmstadt und die bevorstehenden Veranstaltungen spiegeln den ungebrochenen Willen der kurdischen Diaspora wider, auf die Missstände aufmerksam zu machen und für einen Faires und Gleiches zu kämpfen. Mehr denn je ist es entscheidend, gemeinsam einzustehen und eine klare Position gegen das Unrecht zu beziehen.