Streik bei Lieferando: 2.000 Fahrer in Frankfurt fordern Gerechtigkeit!

Am 17.07.2025 streiken Lieferando-Fahrer in Darmstadt für einen fairen Tarifvertrag und gegen Kündigungen in der Branche.

Am 17.07.2025 streiken Lieferando-Fahrer in Darmstadt für einen fairen Tarifvertrag und gegen Kündigungen in der Branche.
Am 17.07.2025 streiken Lieferando-Fahrer in Darmstadt für einen fairen Tarifvertrag und gegen Kündigungen in der Branche.

Streik bei Lieferando: 2.000 Fahrer in Frankfurt fordern Gerechtigkeit!

Die Arbeitswelt bei Lieferando ist derzeit in Aufruhr. Am vergangenen Donnerstag rief die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu einem bundesweiten Warnstreik auf, um gegen die angekündigten Massenkündigungen von 2.000 Fahrern zu protestieren. Der zentrale Protest fand auf der Frankfurter Hauptwache statt, wo zahlreiche Mitarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag demonstrierten. Diese entscheidende Aktion erstreckte sich von den Nachmittagsstunden bis Mitternacht, während der man sich gegen die anhaltende Weigerung des Lieferando-Mutterkonzerns Just Eat Takeaway zur Verhandlung über einen Tarifvertrag wendet, berichtet die Frankfurter Neue Presse.

Der Anlass des Streiks ist ein massiver Stellenabbau, der nicht nur 2.000 direkte Arbeitsplätze betrifft, sondern auch massive Unsicherheiten für die gesamte Lieferflotte zur Folge haben könnte. Den Mitarbeitern wurde am Donnerstag um 16 Uhr via E-Mail mitgeteilt, dass sie von der Kündigung betroffen sind. Dies geschah in einer Zeit, in der nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Offenbach und Darmstadt, Proteste gegen die Unterdrückung der Arbeitsbedingungen stattfinden. Jan van Aken, der Bundesvorsitzende der Linkspartei, hielt auf der Kundgebung in Frankfurt eine leidenschaftliche Rede, in der er die Forderungen der Gewerkschaft unterstützte, berichtet die Hessenschau.

Forderungen der Gewerkschaft

Die NGG setzt sich energisch für einen Tarifvertrag ein, der nicht nur einen Mindestlohn von 15 Euro umfasst, sondern auch tarifliche Zuschläge und bessere Arbeitsbedingungen garantiert. In Anbetracht der hohen Inflationsraten sind diese Forderungen nach Ansicht der Gewerkschaft mehr als überfällig. Anna Langensiepen, Gewerkschaftssekretärin, betonte während der Kundgebung, wie wichtig es ist, dass die Beschäftigten mit angemessenen Arbeitsbedingungen und Löhnen entlohnt werden. Zudem wird Lieferando vorgeworfen, eine sogenannte „Schattenflotte“ aufzubauen, indem Dienstleistungen vermehrt an Subunternehmen delegiert werden.

Der Unternehmenssprecher von Lieferando bezeichnete die Darstellung der NGG als „irreführend“ und argumentierte, dass die direkt angestellten Fahrer bereits über 14 Euro pro Stunde verdienen und zusätzlich Urlaubsgeld sowie bezahlte Überstunden erhalten. Trotzdem bleibt die Unsicherheit groß, da Kündigungen vor allem mit dem Ziel gekoppelt sind, die Anzahl direkt angestellter Mitarbeiter zu reduzieren und den Betrieb stärker auf Subunternehmen zu stützen, was laut der Gewerkschaft die Arbeitsbedingungen der Betroffenen verschlechtert, wie in den aktuellen Berichten von der Bundeszentrale für politische Bildung nachzulesen ist.

Künftige Perspektiven

Die anhaltenden Proteste und Warnstreiks, die ihren Anfang vor zwei Wochen in Hamburg nahmen, zeigen, dass die ist Situation nicht nur lokal, sondern deutschlandweit brisant ist. Mit über 20% der Flotte, die von den Entlassungen betroffen sind, steht Lieferando – als größter Lieferdienst Deutschlands – vor einer echten Herausforderung. Ein Ende der Streiks ist nicht in Sicht; weitere Aktionen sind bereits geplant, um den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen.

Die direkten Auswirkungen auf die Kunden erwartet das Unternehmen als minimal, da viele Restaurants auch eigene Fahrer beschäftigen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und welche Vorgehensweisen die Gewerkschaft und die betroffenen Fahrer bei ihren Forderungen umsetzen werden.