Experimentieren in Gefahr: Wo bleibt das neue Zuhause für Experiminta?
Andrea Gassmann sucht für das Experiminta-Museum in Frankfurt einen neuen Standort, da der aktuelle Mietvertrag endet.

Experimentieren in Gefahr: Wo bleibt das neue Zuhause für Experiminta?
Der Umzug des Experiminta-Museums in Frankfurt steht auf der Kippe, und die Geschäftsführerin Andrea Gassmann ist täglich auf der Suche nach neuen Räumen. Aktuell ist das Museum in einem landeseigenen Gebäude an der Hamburger Allee untergebracht, dessen Mietvertrag zum Ende des Jahres 2026 ausgelaufen ist. Gassmann macht deutlich, dass die Miete von 220.000 Euro für 2750 Quadratmeter ein gutes Geschäft ist, zumal dies weniger als sieben Euro pro Quadratmeter ausmacht. Dennoch gestaltet sich die Suche nach vergleichbaren Flächen in Frankfurt schwierig, da das günstigste Angebot bereits bei 13,50 Euro pro Quadratmeter liegt, wie faz.net berichtet.
Das Museum benötigt zwischen 2500 und 3000 Quadratmetern Platz und fordert eine Erhöhung der Förderungen von Stadt und Land. Die Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) hat die ehemalige Stadtbücherei in der Nähe des Gerichtsviertels ins Spiel gebracht. Diese ist jedoch im Privatbesitz und eine Miete von etwa 25 Euro pro Quadratmeter würde die finanziellen Möglichkeiten des Museums sprengen. Gassmann hat klar kommuniziert, dass eine solche Miete für das Museum nicht tragbar wäre.
Politische Diskussionen und Lösungsvorschläge
Im Ortsbeirat 2 gibt es Bestrebungen, das Museum in Bockenheim zu halten. Einige Mitglieder schlagen vor, die Rückkehr des Museums nach einer Sanierung des jetzigen Gebäudes zu ermöglichen. Allerdings plant das Land, die Immobilie nach dem Auszug des Museums zu verkaufen, was die Situation nicht gerade verbessert. In einem Brief, der im Bildungsausschuss erwähnt wurde, drängt die Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) an den Ministerpräsidenten, die Kündigung zurückzunehmen.
Ein „Runder Tisch“, der am 7. November stattfinden wird, soll wichtige Fragen zum Sanierungsbedarf klären. Daniel Brenner von den Grünen kritisierte das Land scharf für die Entscheidung zur Kündigung ohne zukunftsorientierte Planung für das Museum. Gassmann bestätigt, dass Sanierungen notwendig sind, geht aber darauf ein, dass momentan keine akuten Gefahren für das Gebäude bestehen. Hier zeigt sich ein Spannungsfeld zwischen den Parteien: Während Sara Steinhardt von der CDU die Landesregierung verteidigt und versichert, dass ein Interesse an der Fortführung des Museums besteht, bietet die CDU inklusive der FDP auch eine temporäre Unterbringung des Museums auf dem Kulturcampus Bockenheim an.
Stadtentwicklung im Fokus
Diese Situation reflektiert die Herausforderungen der Stadtentwicklung in Frankfurt, die auch auf nationaler Ebene von Bedeutung ist. Ein Projekt, das von der Initiative der Bundesregierung für Wohnen und Stadtentwicklung getragen wird, zielt darauf ab, Städte lebenswert und erfolgreich zu gestalten. Hierbei wird der Dialog zwischen den Akteuren im Bereich Stadtentwicklung gefördert und aktuelle Themen und Trends werden behandelt. Weitere Informationen zu dieser Initiative sind auf der Webseite der nationalen Stadtentwicklungspolitik verfügbar.
Die Zukunft des Experiminta-Museums bleibt also ungewiss. Klar ist jedoch, dass es in der aktuellen Diskussion um die lokale Stadtentwicklung und die Planung der zukünftigen Räume für kulturelle Einrichtungen viele Meinungen gibt, die berücksichtigt werden müssen. Es bleibt zu hoffen, dass am 7. November einige Antworten auf die drängenden Fragen gefunden werden können.