30er-Tempolimit in Niedersachsen: Mehr Sicherheit und weniger Stau!

30er-Tempolimit in Niedersachsen: Mehr Sicherheit und weniger Stau!
Eine spannende Debatte entfaltet sich rund um die Tempolimits in Deutschland. Während auf Autobahnen weiterhin hitzig über Geschwindigkeitsbegrenzungen diskutiert wird, stehen innerstädtische Regelungen ganz oben auf der Agenda. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Einführung von Tempo 30 in urbanen Gebieten, wie zuletzt in einem Modellversuch in Niedersachsen getestet. Laut Perspective Daily ergaben die vorläufigen Resultate mehrere Vorteile, die für eine solche Maßnahme sprechen.
Die Studie zeigt, dass mit der Einführung eines Tempolimits von 30 km/h nicht nur die Lärmbelästigung durch einen homogeneren Verkehrsfluss verringert wird, sondern auch die Sicherheit für Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen stark zunimmt. Trotz gleichbleibender Gesamtunfallzahlen ist die Anzahl der schweren Unfälle zurückgegangen, was auf erhöhte Reaktionszeiten und kürzere Bremswege zurückzuführen ist. Auch die Luftqualität und die Schadstoffemissionen verbessern sich durch einen flüssigeren Verkehr, wodurch Staus und Wartezeiten reduziert werden.
Neue gesetzliche Grundlagen für Tempo 30
Ein entscheidender Schritt in diese Richtung war die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes (StVG), die am 20. Oktober 2023 vom Bundestag beschlossen wurde. Diese neue Regelung ermöglicht es Kommunen, flexibler Tempo 30-Anordnungen zu treffen, und kann nun auch mit Aspekten wie Gesundheit und städtebaulicher Entwicklung begründet werden. NDR berichtet, dass Städte in Niedersachsen, darunter Hannover und Braunschweig, lange dafür plädiert hatten, ihre Geschwindigkeitsanpassungen an örtliche Gegebenheiten anzupassen.
Trotz dieser Fortschritte zeigt sich der Niedersächsische Städtetag unzufrieden, da er ein noch ambitionierteres Vorgehen verlangt. Der Hauptgeschäftsführer Jan Arning kritisiert, dass die präventive Verkehrssicherheit nicht ausreichend beachtet wird. Um Tempo 30 zu implementieren, ist weiterhin ein Nachweis der Gefährdung von Verkehrsteilnehmern notwendig.
Das Tempolimit auf Autobahnen: Ein gespaltenes Bild
Die Diskussion um Fahrverhalten und Umweltschutz bekommt damit eine ganz neue Dimension. Experten schätzen, dass ein Tempolimit von 120 km/h bundesweit den CO₂-Ausstoß jährlich um bis zu 4,7 Millionen Tonnen senken könnte, weswegen die Zeit für einen sachlichen Dialog über dieses Thema mehr als reif ist. Es bleibt also spannend, wie sich die gesetzliche Lage in den nächsten Monaten entwickeln wird.