Stolperstein-Initiative Frankfurt: Spendenaufruf für neue Gedenksteine!

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Frankfurt am Main: Stolpersteine erinnern an Holocaust-Opfer. Neue Verlegungen am 29. und 30. Oktober, Spenden erwünscht.

Frankfurt am Main: Stolpersteine erinnern an Holocaust-Opfer. Neue Verlegungen am 29. und 30. Oktober, Spenden erwünscht.
Frankfurt am Main: Stolpersteine erinnern an Holocaust-Opfer. Neue Verlegungen am 29. und 30. Oktober, Spenden erwünscht.

Stolperstein-Initiative Frankfurt: Spendenaufruf für neue Gedenksteine!

Die Erinnerungskultur in Deutschland wird von einem besonderen Projekt getragen: den Stolpersteinen. Die Initiative zur Verlegung dieser Gedenksteine sucht aktuell nach Unterstützern, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus weiterhin lebendig zu halten. Wie Journal Frankfurt berichtet, werden am 29. und 30. Oktober 2025 in Frankfurt neue Stolpersteine verlegt. Um dies zu ermöglichen, sind Spenden von Bürgern erforderlich. Eine einmalige Zuwendung von 120 Euro deckt die Kosten für die Herstellung, Lieferung sowie Verlegung eines Stolpersteins.

Ein Stolperstein ist ein 10×10 cm großer Gedenkstein mit einem Messingschild, der in den Gehweg eingelassen wird. Diese kleinen Gedenkstätten erinnern nicht nur an jüdische Opfer, sondern auch an politisch Verfolgte, Roma, Sinti, homosexuelle Menschen, Zeugen Jehovas und Euthanasie-Opfer. Wie NDR erläutert, wurden seit den ersten Stolpersteinen, die 1992 in Köln verlegt wurden, über 90.000 dieser Gedenksteine in ganz Europa installiert.

Ein starkes Netzwerk der Erinnerung

Die Stolperstein-Initiative Frankfurt plant, unter anderem Steine für das Ehepaar Wilhelm und Henriette “Jenny” Assenheim sowie für Otto Kohlmann zu setzen. Kohlmann ist besonders interessant, da seine Biografie als queere und nonbinäre Person von Historikerin Frauke Steinhäuser erforscht wird. Daneben werden auch Steine für die Familien Grünebaum, Jourdan, Loeb, Stahl, Strauss, Kahn, und Levi verlegt, wie in den Berichten hervorgehoben wird.

Das Verlegen und die anschließende Pflege der Stolpersteine sind nicht nur bedeutend für die Erinnerung, sondern auch für das Engagement in der Gesellschaft. Zahlreiche Putz-Patenschaften sind möglich, um die Sichtbarkeit der Steine zu gewährleisten. Interessierte können dazu eine Email an info@stolpersteine-frankfurt.de senden.

Stolpersteine in Europa

Das Projekt der Stolpersteine erstreckt sich nicht nur über Deutschland, sondern ist auch in 29 weiteren Ländern verbreitet. Gunter Demnig, der Vater der Stolperstein-Idee, hat es geschafft, ein weitreichendes Netzwerk zu schaffen, das über 100.000 Steine in Deutschland allein zählt. Insbesondere in Städten wie Berlin und Hamburg sind sie hoch im Kurs: Berlin hat mit über 9.300 den größten Bestand an Stolpersteinen in Deutschland. Zudem veranstalten Communities Putz- und Pflegeaktionen regelmäßig an Gedenktagen, darunter der 9. November, ein Datum, das markant in der Geschichte der Judenverfolgung steht.

Obwohl die Stolpersteine einen hohen Symbolgehalt haben, gibt es auch kritische Stimmen. So äußern einige Kritiker, dass die Steine die Verantwortung der Täter und Profiteure in der Geschichte nicht ausreichend thematisieren. Deutschlandfunk berichtet, dass es darüber hinaus in einigen Städten Widerstand gegen die Stolpersteine gibt, während andere Initiativen von Schulklassen stark unterstützt werden und diese Werke als Teil der Bildungskultur wahrnehmen.

Mit dem bevorstehenden Gedenktag und der Verlegung neuer Stolpersteine wird erneut deutlich, dass die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit und die Erinnerung an die Opfer von großer Wichtigkeit sind. Jeder Stolperstein ist nicht nur ein Gedenkort, sondern auch ein eindringlicher Appell an die nachfolgenden Generationen, die Geschichte nicht zu vergessen.