Sicher zur Schule: Bad Weißenstadt startet wichtiges Projekt für Kinder
Das Projekt „Sicher zur Schule“ in Bad Weißenstadt fördert Verkehrssicherheit für Schulanfänger. Beteiligte sind lokale Behörden und Polizei.

Sicher zur Schule: Bad Weißenstadt startet wichtiges Projekt für Kinder
In Bad Weißenstadt ist der Startschuss für das Projekt „Sicher zur Schule“ gefallen, das Unfälle mit Schulkindern effektiv reduzieren möchte. Der Auftakt fand in der Grundschule statt und wurde von prominenten Gästen begleitet, darunter der Schulamtsdirektor Günter Tauber, Herbert Fischer von der Verkehrswacht Fichtelgebirge sowie Bürgermeister Matthias Beck. Alle drei sprachen eindringlich zu den Schulanfängern und unterstrichen die Bedeutung der Sicherheit auf dem Schulweg. Aufgrund der alarmierenden Statistik, dass in Deutschland alle 19 Minuten ein Unfall mit Kindern passiert, ist solch ein Projekt notwendiger denn je.
Die Initiative vereint verschiedene Schlüsselakteure, darunter das Schulamt, die Stadt, die Verkehrswacht, die Sparkasse und die Polizei. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass Kinder sicher zur Schule gelangen. Dabei ist es nicht nur wichtig, die Gefahren im Straßenverkehr zu reduzieren, sondern auch, das Bewusstsein für Verkehrssicherheit bei den Kindern zu schärfen.
Wichtige Unterstützung durch Schulweghelfer
Das Thema Schulwegsicherheit ist in ganz Deutschland von brennendem Interesse. So fand am 10. September 2025 eine Dankeschön-Veranstaltung der Kreisverkehrswacht Neuburg-Schrobenhausen statt, an der rund 70 Schulweghelfer und 20 Ehrengäste aus Politik, Schulen und Polizei teilnahmen. Diese Veranstaltung ehrte ehrenamtliche Wegbereiter, die seit bis zu 20 Jahren im Dienst sind, und hob ihre unverzichtbare Rolle hervor. Stellvertretende Landrätin Sabine Schneider lobte das Engagement der Schulweghelfer und machte deutlich, wie wichtig sie für die Sicherheit der Kinder sind.
In Bayern ist die Bilanz beeindruckend: Seit 45 Jahren gab es an gesicherten Übergängen keine schweren Verletzungen oder tödlichen Unfälle mit Schulkindern. Trotzdem wird mehr Unterstützung gebraucht. Jürgen Schermbach von der Kreisverkehrswacht fordert daher eine Rekrutierung neuer Schulweghelfer, insbesondere von jungen Eltern.
Ein weiterer Aspekt der Sicherheitsinitiative ist die Ausbildung der Kinder. Vom 16. bis 24. September 2024 gab es beispielsweise ein Schulbustraining für Schulanfänger, an dem etwa 1000 Schüler beteiligt waren. Sie lernten, wie man sich an der Bushaltestelle verhält, während der Fahrt und beim Ein- und Aussteigen – wichtige Fähigkeiten, um Gefahren, wie den berüchtigten „toten Winkel“, zu erkennen und zu vermeiden.
Elterntaxis und Verkehrsängste
Die Sicherheit der Schulwege beschäftigt auch die Eltern. Eine Umfrage des ADAC unter 3.395 Eltern offenbarte interessante Einsichten. 44% der Befragten machen sich Sorgen über das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Unachtsamkeit und Rasen führen die Liste der Sorgen an. Obwohl mehr als die Hälfte der Eltern den Schulweg grundsätzlich als sicher einstuft, sind sie besorgt über die Schulbusangebote und die radelnden Schüler, die häufig auf älteren und unzureichend gewarteten Schulwegplänen basieren.
Ein großes Thema hierbei sind die sogenannten Elterntaxis. 41% der Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, sehen diese als Ursachen für gefährliche Verkehrsbedingungen. Das Interesse an besser strukturierten Hol- und Bringzonen direkt in der Nähe der Schulen wächst. Positive Stimmen heben zudem die Notinseln hervor, die Kindern Hilfe bieten, wenn sie sich bedroht fühlen.
Gemeinsames Üben im Straßenverkehr wird von 85% der Eltern als wichtig erachtet, was zeigt, dass ein aktiver Beitrag zur Verkehrssicherheit von Familien und Bildungseinrichtungen gleichermaßen angestrebt wird. Der ADAC und die ADAC Stiftung bieten Unterstützung für Eltern, Kinder und Lehrkräfte an, um dieses Thema gemeinsam anzupacken und die Verkehrskompetenz der Jüngeren zu stärken.
Es bleibt abzuwarten, wie das Projekt „Sicher zur Schule“ in Bad Weißenstadt zur Verbesserung der Sicherheitslage beitragen kann, doch die ersten Schritte sind vielversprechend und bieten eine solide Grundlage für zukünftige Initiativen.