Neues Schönhofviertel: Grüner Urbanismus trifft auf Wohnraummangel!

Neues Schönhofviertel: Grüner Urbanismus trifft auf Wohnraummangel!
Das Schönhofviertel in Frankfurt nimmt Formen an und gleichsam neue Maßstäbe in der Stadtentwicklung. Zwischen Bockenheim und Rödelheim entsteht ein lebendiges Quartier, das nicht nur Platz für 2.500 Wohnungen bietet, sondern auch als erstes Frankfurter Projekt nach dem Prinzip der Schwammstadt konzipiert wurde. Dieses Konzept dient dem Klimaschutz und der intelligenten Bewältigung urbaner Herausforderungen, indem Niederschläge aufgefangen und gespeichert werden. Für Ursula Busch, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtparlament, die anfangs skeptisch war, hat sich die Entscheidung als richtig erwiesen. Die neu gestalteten Grünflächen des Viertels sind begehrte Rückzugsorte für die Anwohner geworden. Bereits fertiggestellt sind kleinere Anlagen mit Beeten, Bäumen, Bänken und Spielplätzen, während ein 28.000 Quadratmeter großer Park in der Mitte des Quartiers im Herbst bepflanzt wird, wie die FAZ berichtet.
Die ansprechende Gestaltung und das durchdachte Konzept ziehen nicht nur neue Bewohner an, sondern können auch als Vorzeigeprojekt dienen. Der Zugang zu großen Grünflächen wird durch die innovative Planung gefördert: Eine 80 cm dicke Erdschicht über der Tiefgarage ermöglicht das Wachstum größerer Bäume, während Wendeltreppen an den Fassaden im Brandfall als Fluchtweg dienen. Um die Sicherheit der Anwohner kümmert sich auch der Stadtverordnete Omar Shehata, dessen Wohnung einen Blick auf die S-Bahn-Gleise ermöglicht. Allerdings ist der direkte Zugang zu diesen Gleisen aktuell nicht für die Bewohner freigegeben, was unter den Anwohnern für Diskussionen sorgt, wie die Entwicklungsstadt anmerkt.
Ein umfassendes Wohnungsangebot
Mit 314 fertiggestellten Mietwohnungen, die von Instone Real Estate an einen Investor übergeben wurden, ist das Schönhofviertel auf einem guten Weg, ein beliebter Wohnort zu werden. Die Gesamtwohnfläche der neuen Einheiten beträgt rund 24.000 Quadratmeter und umfasst auch eine vierzügige Kindertagesstätte sowie zwei Tiefgaragen mit etwa 190 Stellplätzen. In den Planungen sind insgesamt rund 2.000 Wohnungen vorgesehen, wobei etwa 30 Prozent der Wohnfläche dem geförderten Wohnungsbau vorbehalten ist. Diese Zahlen sind jedoch hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück, da in Frankfurt rund 70 Prozent der Haushalte antragsberechtigt für Sozial- oder Mittelstandswohnungen sind.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Quartiers ist die geplante Hybrid-Grundschule, die flexible pädagogische Konzepte bietet und voraussichtlich bis 2027 fertiggestellt wird. Das Mobilitätsangebot wird durch Carsharing-Stationen, Stellplätze für E-Bikes und eine umfassende Ladeinfrastruktur ergänzt, was das Quartier nicht nur klimafreundlich, sondern auch zukunftsweisend macht.
Nachhaltigkeit im Fokus
Angesichts der steigenden Temperaturen und häufigeren Extremwetterereignisse ist die Schwammstadt ein innovatives Modell, um die Herausforderung des Klimawandels zu meistern. Neben den bereits erwähnten Maßnahmen zur Regenwasserspeicherung gehört auch die Renaturierung von Flächen und Aufforstung zu den Strategien der Stadt Frankfurt, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Diese Maßnahmen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern tragen darüber hinaus zur Verbesserung des Kleinaklimas und der Grundwasserneubildung bei, wie die Erlebnisraum Frankfurt erläutert.
Die Entwicklung des Schönhofviertels zeigt, wie urbane Räume neu gedacht werden können und unterstreicht die Bestrebungen der Stadt Frankfurt, ein nachhaltiges und lebenswertes Umfeld für alle Bürger zu schaffen. Die Kombination aus modernem Wohnungsbau, abwechslungsreicher Infrastruktur und einem klaren Fokus auf grüne Gestaltung gilt als Modell für zukünftige Projekte.