Vergessener Held: Emilio Aguirre erhält endlich militärische Ehrung!

Vergessener Held: Emilio Aguirre erhält endlich militärische Ehrung!
Am 18. Juli 2025 wird in Chicago die posthume Ehrung eines längst vergessenen Kriegshelden gefeiert: Emilio Aguirre, ein hochdekorierter Veteran des Zweiten Weltkriegs, erlangt nach 30 Jahren die militärische Anerkennung, die ihm lange verwehrt blieb. Aguirre überlebte mehr als 400 Tage in Kriegsgefangenschaft und starb am 17. Juli 1995 während einer Hitzewelle in Chicago. Tragisch ist, dass er nach seinem Tod ohne Familie in einem unmarkierten Grab auf dem Homewood Memorial Gardens Friedhof beigesetzt wurde.
Der lokale Historiker und Veteran Charles Henderson setzte sich leidenschaftlich für Aguirres Anerkennung ein. Er fühlte sich dem Schicksal des ehemaligen Soldaten auf persönliche Weise verbunden und kämpfte jahrelang für die militärische Beerdigung. „Es war mir ein Anliegen, dass er die Ehre erhält, die er verdient“, sagte Henderson bei der Zeremonie. Diese fand am vergangenen Donnerstag statt und wurde mit allen Ehren durchgeführt, darunter eine militärische Salve und die Teilnahme von Veteranen und Angehörigen.
Ein Licht auf vergessene Veteranen
Die militärische Anerkennung von Aguirre ist nicht nur eine individuelle Ehrung, sondern wirft auch ein Licht auf das Schicksal vieler Veteranen, die nach ihrem Dienst im Schatten der Geschichte lebten. Kevin Barszcz, der Direktor des Büros für Veteranenangelegenheiten des Bürgermeisters, betonte in seiner Rede, dass Aguirre nicht allein ist. „Die Geschichte eines Mannes wie Emilio sollte uns alle daran erinnern, dass wir Verantwortung für unsere Veteranen tragen“, so Barszcz.
Aguirres Geschichte wird von den Erfahrungen anderer Kriegshelden begleitet, wie dem 92-jährigen Frank Stager aus Greenhills, einem Vorort von Cincinnati. Stager, der mit 18 Jahren in die US-Armee einberufen wurde, erinnert sich an die Bombenangriffe, die seinen Alltag prägten. Er verlor einen Freund und hat seither ein geteiltes Verhältnis zu seinen Erinnerungen. „Manchmal ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen“, meinte Stager, der heute von etwa 1300 US-Dollar im Monat lebt (vgl. Deutschlandfunk Kultur).
Ein Blick über den Atlantik
Während das öffentliche Interesse am Zweiten Weltkrieg in den USA nachlässt, sieht die Situation in Russland anders aus. Hier leben noch rund 75.000 Veteranen des Kriegs, und die politische Führung fördert das Gedenken. Walentin Polosnjak aus Moskau, 96 Jahre alt, war an der Befreiung des Konzentrationslagers Majdanek beteiligt und lebt heute ohne Geldnöte, aber dennoch in ständiger Erinnerung an die Schrecken seiner Jugend.
Die Kontraste zwischen Stagers und Polosnjaks Erfahrungen beleuchten, wie unterschiedlich das Gedenken und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Veteranen sind. Zudem verdeutlichen sie, dass es in beiden Ländern noch viel zu tun gibt, um die Geschichten jener zu ehren, die über Leben und Tod hinaus gekämpft haben, und die, wie Aguirre, lange im Schatten der Vergessenheit verborgen blieben.