Wohnen im Rhein-Main-Gebiet: Wo sind Immobilien noch bezahlbar?

Wohnen im Rhein-Main-Gebiet: Wo sind Immobilien noch bezahlbar?
Im Rhein-Main-Gebiet sind die Preise für Immobilien nach wie vor hoch, selbst für Haushalte mit besten finanziellen Voraussetzungen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Baufinanzierer Interhyp. Diese Untersuchung befasst sich mit 400 Landkreisen und Städten in Deutschland und macht deutlich, dass der Weg zum Eigenheim in vielen Gebieten steinig bleibt. Der Erschwinglichkeitsindex ermittelt dabei, wie viel von einem Modellhaushaltsnettoeinkommen in die monatliche Kreditrate fließt. Ein Indexwert von 100 bedeutet, dass 35% des Einkommens in die Rate fließen – ein Wert, der in den sieben größten Städten Deutschlands, darunter Frankfurt, unter 100 liegt.
Frankfurt beispielsweise hat einen Indexwert von 83, was die Herausforderungen beim Immobilienkauf in der Metropole unterstreicht. Hessen allgemein kommt mit einem Indexwert von 98 daher, während viele Kreise in der Region bei oder sogar über 100 liegen. Am günstigsten kauft man im Werra-Meißner-Kreis, wo der Indexwert bei 157 liegt. Weitere erfreuliche Werte finden sich in Waldeck-Frankenberg, Vogelsbergkreis und Hersfeld-Rotenburg, die alle bei 153 Punkten stehen.
Herausforderungen im Straßenverkehr
Aber nicht nur in Hessen ist die Lage angespannt. Die Erschwinglichkeit variiert stark nach Region. Große Metropolregionen und deren angrenzende Landkreise machen den Erwerb von Wohneigentum oft zum Drahtseilakt. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern ist die Erschwinglichkeit im Durchschnitt nur bei Werten von 100 und 111. Damit dürften viele Interessierte ihre Suche eher auf kleinere und ländliche Gebiete lenken. Interhyp nennt einige der besten Optionen, darunter den Kyffhäuserkreis in Thüringen mit 166 Punkten und den Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt mit 170 Punkten.
Die größten Sorgenkinder in der Erschwinglichkeit sind hingegen Regionen wie Starnberg und Bad Tölz-Wolfratshausen, die beide mit einem Wert von 54 abschneiden. Auch die Nachfrage bleibt ungebrochen, denn mehr als die Hälfte der Deutschen erfüllt sich den Traum eines eigenen Einfamilienhauses. Doch die Realität zeigt, dass dies unter den aktuellen Bedingungen für viele eine große Herausforderung bleibt.
Preisentwicklung und Erschwinglichkeit
Ein Blick auf die OECD-Daten offenbart, dass die finanzielle Umsetzbarkeit des Traums vom eigenen Haus im Vergleich zu den 1980er Jahren gestiegen ist. Der Erschwinglichkeitsindikator ist seitdem von 176,3 Punkten auf 107 Punkte gefallen, was die Herausforderungen für Erwerber deutlich macht. Diese positive Entwicklung in den letzten Jahren wird jedoch von steigenden Bauzinsen und den erhöhten Baukosten ausgebremst.
Die Entwicklung der Immobilienpreise ist für potenzielle Käufer von entscheidender Bedeutung. Vor allem das Jahr 2023 brachte einen historischen Rückgang der Preise, was mit der steigenden Erschwinglichkeit einhergeht. Letztlich zeigen die Daten, dass es auch in der aktuellen Situation Möglichkeiten gibt, ein passendes Objekt zu finden – sei es in einer ländlichen Region oder einer kleineren Stadt.