Neues Leben für die alte Rhönmöbel-Fabrik: Kita im Bau!

Neues Leben für die alte Rhönmöbel-Fabrik: Kita im Bau!
Ein neues Kapitel in der Geschichte der alten Rhönmöbelwerke am Horaser Weg 71 in Fulda steht bevor. Die Stadt hat das denkmalgeschützte Gebäude erworben und plant die Instandsetzung der Fassade als Teil einer neuen Kindertagesstätte. Der Stadtbaurat Daniel Schreiner kündigte vor einem Jahr die Übernahme des Areals von einer Projektentwicklungsgesellschaft an, und nun geht es in die konkrete Planungsphase. Die Kita soll eine zweigeschossige Einrichtung für vier bis fünf Gruppen für U3- und Ü3-Kinder werden. Versorgungsoptionen für Erweiterungen werden ebenfalls in die Planungen einbezogen.
Aktuell stützen massive Stahlträger die bröckelnden Mauerreste des ehemaligen Industriegebäudes, während die Fenster notdürftig mit Spanplatten vernagelt sind. Dieser Zustand ist kein schöner Anblick und wirft auch Fragen nach der Sicherheit auf. Wie geht es weiter mit dem denkmalgeschützten Erbe der Fuldaer Wirtschaftsgeschichte? Das Landesamt für Denkmalpflege hat das Fabrikgebäude als bedeutendes Zeugnis dieser Geschichte eingestuft und fordert, dass erhaltene Bauteile an Ort und Stelle verbleiben. Die Stadt hat verstanden, dass hier kulturelle Werte auf dem Spiel stehen und nimmt die Anliegen des Denkmalschutzes ernst. Dabei zeigt die Planung ein gutes Händchen: Originalelemente der Fassade und andere historische Details sollen erhalten und geschickt in die neue Nutzung integriert werden.
Geschichte des Ortes
Die Rhönmöbelwerke sind mehr als nur ein Gebäude; sie sind Teil der industriellen Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich diente das Gelände verschiedenen Zwecken: von einer Schuhstoff- über eine Holzbearbeitungsmaschinenfabrik bis hin zur Wagenfabrik. Ab 1968 spezialisierten sich die Rhönmöbelwerke Albert Schönherr & Co. auf die Möbelproduktion. Der Geländewechsel in den 2000er-Jahren, als Aldi Süd das Grundstück kaufte, brachte hingegen wenig Belebung für den Rest des Areals. Die Pläne für ein Seniorenheim scheiterten ebenso wie frühere Entwicklungen, da die Sanierungskosten und der Denkmalschutz den Fortschritt behinderten.
Nun, in einer Zeit, in der die Industriedenkmalpflege stärker in den gesellschaftlichen Fokus rückt, kommt neuen Nutzungskonzepten, wie der Kitasuche, eine besondere Bedeutung zu. Die Industriedenkmalpflege hat sich in Deutschland seit den 1970er Jahren zu einem Boomsektor entwickelt. Die Gesellschaft hat erkannt, wie wertvoll diese alten Industrieanlagen für das kulturelle Erbe sind. Die Umnutzung dieser Gebäude geschieht oft in Zusammenarbeit mit kreativen Akteuren und bringt frischen Wind in traditionelles Denken.
Die Aussicht auf die Zukunft
Mit einem Blick in die Zukunft zeigt sich, dass die Stadt Fulda bereit ist, aus der Geschichte zu lernen und alte Strukturen sinnvoll zu nutzen. Der Bereich des ehemaligen Fabrikgeländes umfasst stolze 3200 Quadratmeter und bietet viel Spielraum für kreative Ideen. Während die Planungen voranschreiten, wird die Begutachtung der Statik des Gebäudes bereits durchgeführt. Hier wird also nicht nur ein neuer Ort für Kinder entstehen, sondern auch ein Beweis dafür, dass aus alten Mauern neues Leben entstehen kann.
Die Entscheidung, die alte Fassade zu erhalten und gleichzeitig moderne Elemente hinzuzufügen, sollte als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden. Denn in einer Zeit, in der Denkmalpflege zunehmend an Bedeutung gewinnt, wird deutlich, dass Räume, die einst für die Produktion genutzt wurden, auch für neue, lebendige Gemeinschaften genutzt werden können. Die Integration von historischen und modernen Elementen könnte ein attraktives Modell für die Stadtentwicklung in Fulda sein.
Ein Neuanfang in den Rhönmöbelwerken könnte also nicht nur eine Kita, sondern auch ein Symbol für kreative Stadtentwicklung, den respektvollen Umgang mit der Geschichte und die Weichenstellung für eine lebendige Zukunft sein. Verfolgen wir gespannt, wie dieses Projekt Gestalt annimmt.
fuldaerzeitung.de berichtet, dass…
osthessen-news.de ergänzt, dass…
denkmalpraxismoderne.de führt aus, dass…