Trauriger Abschied: Gummiwerke Fulda schließen nach über 100 Jahren!

Trauriger Abschied: Gummiwerke Fulda schließen nach über 100 Jahren!
In Fulda geht ein bedeutendes Kapitel zu Ende: Die Gummiwerke werden bis spätestens Ende September 2025 ihre Tore schließen. Vor über einem Jahrhundert, im Jahr 1900, wurde die Traditionsfabrik gegründet und entwickelte sich schnell zu einem festen Bestandteil der Region. Besonders in den 1960er Jahren, als der US-amerikanische Reifenhersteller Goodyear einstieg, gewann der Standort zusätzlich an Bedeutung. Die Marke „Fulda Reifen“ wurde nicht nur zur regionalen, sondern auch zur nationalen Größe in der Reifenproduktion, wie die Fuldaer Zeitung berichtet.
Wie es zu dieser dramatischen Wende kam? Bereits in den 1980er Jahren erreichten die Gummiwerke Fulda ihr höchstes Umsatzvolumen in der Geschichte. Doch die Zeiten ändern sich: Goodyear kündigte die Schließung an, was zu großer Bestürzung führte. Über 1.000 Beschäftigte müssen nun um ihren Arbeitsplatz bangen, eine Entscheidung, die auch von den Gewerkschaften und der Stadtgesellschaft mit lautem Protest begleitet wird. Die Schließung stellt nicht nur für die Arbeiter eine Tragödie dar, sondern zieht auch wirtschaftliche Konsequenzen für die gesamte Region nach sich.
Arbeitsplätze und Wirtschaft in Gefahr
Ursprünglich plante Goodyear, nur die Hälfte der Belegschaft zu entlassen, doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Laut hessenschau.de sind nun 1.050 Beschäftigte betroffen, ebenso wie 700 weitere Mitarbeiter im Werk Fürstenwalde, welches bis 2027 schrittweise geschlossen wird. Hintergrund der Schließungen sind Überkapazitäten und die Anpassung der Produktionsstruktur an eine sinkende Nachfrage. Ein weiterer Schlag für die deutsche Reifenindustrie, denn allein in diesen zwei Werken fallen über 1.800 Arbeitsplätze weg.
Während Goodyear versucht, seine Kostenstruktur zu verbessern, zeigen sich Gewerkschaften wie die IGBCE empört über die ungerechtfertigten Maßnahmen. Der Unmut wird weiterhin durch die Tatsache geschürt, dass einen neuen Sozialplan nur gescheiterte Gespräche zur Folge hatten. Streikmaßnahmen stehen im Raum, und Gewerkschafterin Weinschenk bezweifelt die Glaubwürdigkeit der von Goodyear angeführten Begründungen.
Die Zukunft der Reifenproduktion
Der Arbeitskampf könnte Auswirkungen auf die gesamten Reifenwerke in Deutschland haben, so berichtet die Autohaus. Rund 3.300 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe, und ein Drittel der noch 12 Reifenwerke in Deutschland ist bedroht. Die IG BCE fordert von der Bundesregierung nicht nur wettbewerbsfähige Energiepreise, sondern auch Maßnahmen gegen den Import asiatischer Reifen zu Dumpingpreisen.
Die Hoffnungen ruhen nun auf der Erhaltung der Marke „Fulda Reifen“, die laut Goodyear an anderen Standorten weiter produziert werden soll. Doch das gibt den Mitarbeiter:innen und der Region nur wenig Sicherheit. Wie es weitergeht? Die Vorzeichen stehen auf wirtschaftliche Unsicherheit, und die nächsten Wochen werden zeigen, wie stark die Region Fulda von dieser Schließung betroffen sein wird.
In dieser schweren Zeit bleibt nichts anderes, als den Beschäftigten Mut zuzusprechen und die politischen Entscheidungsträger in die Pflicht zu nehmen, damit sich künftig ähnliche Situationen vermeiden lassen. Ein Umdenken in der Branche ist gefragt – und das bleibt spannend!