Hilfe für die Ukraine: Landkreis Gießen stärkt kommunale Partnerschaft

Der Landkreis Gießen präsentiert erfolgreiche deutsch-ukrainische Partnerschaften zur Unterstützung in Krisenzeiten.

Der Landkreis Gießen präsentiert erfolgreiche deutsch-ukrainische Partnerschaften zur Unterstützung in Krisenzeiten.
Der Landkreis Gießen präsentiert erfolgreiche deutsch-ukrainische Partnerschaften zur Unterstützung in Krisenzeiten.

Hilfe für die Ukraine: Landkreis Gießen stärkt kommunale Partnerschaft

Die siebte deutsch-ukrainische Partnerschaftskonferenz fand kürzlich in Münster statt und brachte zahlreiche Vertreter aus den Kommunen zusammen. Ein zentrales Thema der Konferenz war die Unterstützung von deutschen Kommunen für ihre ukrainischen Partnergemeinden. Ziel war es, die Ukraine stärker an Europa anzubinden, und hierfür waren Delegationen aus dem Landkreis Gießen und dem ukrainischen Rajon Tschernihiw anwesend. Der Landkreis Gießen hat mit dem Rajon Tschernihiw seit 2023 eine Solidaritätspartnerschaft, die nun durch konkrete Hilfsprojekte untermauert wird. LKGi berichtet, dass Tschernihiw im nördlichen Teil der Ukraine liegt und an Belarus sowie Russland grenzt. Die Region hat eine Fläche von etwa 10.000 Quadratkilometern und beheimatete zu Beginn des russischen Angriffskriegs rund 450.000 Menschen.

Die Teilnehmer der Konferenz, darunter Tetiana Kuznetsova, die Leiterin des Bezirksrates Tschernihiw, und Anita Schneider, die Landrätin, berichteten über die Nutzung der bisherigen Hilfen. So konnte mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises Gießen ein Feuerwehrfahrzeug für Tschernihiw beschafft werden, ebenso wie Solar-Akku-Packs für die Notstromversorgung in Krankenhäusern. Außerdem wurden Sport- und Spielgeräte für die Jugend über ein Förderprogramm zum Wiederaufbau angefragt.

Gemeinsame Projekte im Fokus

Der Austausch zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen ist von großer Bedeutung, um nicht nur die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine zu stärken, sondern auch eine nachhaltige Stadtentwicklung voranzutreiben. Die Bundesregierung fördert aktiv Anbahnungs- und Delegationsreisen für diese Partnerschaften, auch wenn die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes teilweise Einschränkungen mit sich bringt. SKEW unterstützt diese Vorhaben, damit Kommunen praxisbezogene Lösungen für die Zusammenarbeit entwickeln können. Im Jahr 2025 wird die Bundesregierung jedoch mit einer vorläufigen Haushaltsführung starten, wodurch neue Zusagen für solche Reisen nicht möglich sein werden.

Es wird betont, dass der Austausch nicht nur den ukrainischen Partnern zugutekommt. Auch deutsche Kommunen profitieren, indem sie Erfahrungen und bewährte Praktiken austauschen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat seit Beginn des Konflikts die Förderung dieser kommunalen Partnerschaften erheblich ausgeweitet. Die Zahl der Partnerschaften stieg von 73 auf über 170, was den dynamischen Verlauf und die Wichtigkeit der Unterstützung unterstreicht. BMZ hebt die positiven Auswirkungen dieser Zusammenarbeit hervor, darunter die Verbesserung der Lebensqualität in beiden Ländern.

Ein Netzwerk der Solidarität

Zudem engagieren sich rund 250 deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise in verschiedenen Partnerschaften mit ukrainischen Kommunen. Diese Netzwerke setzen Zeichen der Solidarität und helfen, die Herausforderungen der jetzigen Zeit gemeinsam zu meistern. Die deutsch-ukrainischen Partnerschaften unterstützen auch praktische Hilfslieferungen, wie Löschfahrzeuge und Stromgeneratoren, und erarbeiten langfristige Strategien für den Wiederaufbau. Dabei stehen insbesondere die Themen Umweltschutz, soziale Integration und Anpassung an den Klimawandel im Vordergrund, um beiden Seiten zu helfen, gestärkt aus diesen Krisenzeiten hervorzugehen.