Kreis Gießen: AWO-Vorsitzender Karl Fiedler wird feierlich verabschiedet

Kreis Gießen: AWO-Vorsitzender Karl Fiedler wird feierlich verabschiedet
Karl Fiedler, ein prägender Mensch in der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Gießen-Land, wurde kürzlich nach über neun Jahren als Kreisvorsitzender und vier Jahren als Beisitzer aus dem Vorstand verabschiedet. Der feierliche Abschied am 11. Juli 2025 fand in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik und befreundeten Sozialverbänden statt. Fiedler, der für sein Engagement für soziale Gerechtigkeit gewürdigt wurde, hinterlässt eine Lücke im AWO-Kreisverband Gießen, die wohl nur schwer zu füllen sein wird. Sein Wirken umfasste die Initiierung und Begleitung zahlreicher sozialer Projekte in der Region, unter anderem den Bau einer Wohnanlage in Lollar sowie die Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH. Fiedler war stets bestrebt, den Menschen vor Ort, unabhängig von deren Herkunft, Alter oder Lebenssituation, konkret zu helfen und so machte er die Arbeit der AWO für viele zu einer echten Herzensangelegenheit
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Sein Nachfolger, Norman Speier, hob in seiner Ansprache die Bedeutung von Fiedlers Engagement hervor und würdigte dessen hervorragenden Einsatz für die Gemeinschaft. Während seiner Amtszeit hat Fiedler die AWO in der Liga der freien Wohlfahrtsverbände und im Trägerverein der BEKO vertreten, was auf die hohe Verantwortung und das Vertrauen hinweist, das ihm entgegengebracht wurde. Bei der Verabschiedung wurde deutlich, dass die AWO ohne Fiedlers Vision und Einsatz nicht da wäre, wo sie heute steht, und das gesamte Team wird seine Anwesenheit und Führung vermissen.
AWO: Ein Blick auf die Geschichte
Die Arbeiterwohlfahrt hat eine lange Tradition, die bis in das Jahr 1919 zurückreicht, als Marie Juchacz die Organisation ins Leben rief. Sie war eine der ersten Frauen in der Weimarer Nationalversammlung und engagierte sich dafür, die Mitwirkung der Arbeiterschaft in der Wohlfahrtspflege zu fördern. Heute, 106 Jahre später, arbeitet die AWO weiterhin engagiert daran, Menschen in verschiedenen Lebensphasen zu unterstützen. Ihr Motto für das 100. Jubiläum, „Erfahrung für die Zukunft“, unterstreicht den beständigen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit.
Aktuell bietet die AWO im Stadtkreis Gießen 14 Tagestätten für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen an und hat in der Region eine bedeutende Rolle als Arbeitgeber mit insgesamt 644 Mitarbeitenden. Der Verband zählt deutschlandweit über 330.000 Mitglieder und wird nicht nur als einer der größten, sondern auch als einer der ältesten Wohlfahrtsverbände geschätzt. Die AWO setzt sich dafür ein, aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen wie Digitalisierung und Migration gerecht zu werden, was unter anderem in einem neuen Grundsatzprogramm mündet, das am 13. Dezember in Berlin unterzeichnet wird.
Ein neues Kapitel für die AWO Gießen-Land
Die AWO Gießen-Land plant auch eine Jubiläumsfeier, die am 18. September im Kulturzentrum in Großen-Buseck stattfinden wird. Hier sind verschiedene Vorträge, darunter von der Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz und dem SPD-Politiker Thorsten Schäfer-Gümbel, vorgesehen. Diese Veranstaltungen werden dazu beitragen, nicht nur die Errungenschaften der AWO zu feiern, sondern auch um zu reflektieren, wie zukünftige Herausforderungen angegangen werden können.
Der Abschied von Karl Fiedler mag das Ende einer Ära für die AWO Gießen-Land darstellen, doch gleichzeitig öffnet er die Türen für frische Perspektiven und neue Ideen. Es bleibt abzuwarten, wie der kommende Kreisvorstand die Geschicke der Organisation in die Zukunft lenken wird.
Für weiterführende Informationen über die AWO und ihre Geschichte können Sie die offiziellen Informationen auf den Seiten von Giessener Anzeiger, Giessener Allgemeine und AWO 100 Geschichten nachlesen.