Kultur verbindet! Neue Fördermittel stärken ehrenamtliches Engagement

Kultur verbindet! Neue Fördermittel stärken ehrenamtliches Engagement
Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren die Kulturelle Landschaft stark auf den Kopf gestellt. Besonders hauptberufliche Kulturschaffende litten unter existenziellen Bedrohungen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurden im Landkreis Gießen die Förderprogramme „Vorhang auf“ und „Vorhang auf 2.0“ ins Leben gerufen, die Unterstützung für Kulturschaffende bieten. Doch auch ehrenamtliches Engagement hat unter der Pandemie gelitten, wie lkgi.de berichtet.
Die Landrätin Anita Schneider, die zudem die Kulturförderung verantwortet, plant nun ein neues Programm mit dem Titel „Kultur verbindet!“, um das ehrenamtliche Engagement im Kulturleben zu stärken. In verschiedenen Kulturforen konnten ehrenamtliche Kulturschaffende bereits ihre Bedürfnisse und Wünsche äußern, seitdem die Corona-Beschränkungen die Proben, Feste und Veranstaltungen stark eingeschränkt haben.
Nachwuchssorgen und Förderbedarf
Eine besorgniserregende Entwicklung sind die Nachwuchssorgen in Chören und Musikgruppen, die auch von den Kulturforen angesprochen wurden. Zudem gibt es Berichte über fehlende Mittel für kleinere Projekte. Diese Herausforderungen werden durch den Rückgang der Bewerbungen für den Kulturförderpreis des Landkreises noch verstärkt, was als Hinweis auf die veränderte Kulturlandschaft gewertet wird. Das neue Förderprogramm „Kultur verbindet!“ soll jährlich 20.000 Euro Förderung bieten – 5.000 Euro weniger als früher, was auf die angespannte Haushaltssituation des Landkreises zurückzuführen ist.
Für die kommende Förderperiode sind die bereitgestellten Mittel von essenzieller Bedeutung, um Vereinen und Gruppen die Durchführung kostenloser Veranstaltungen zu ermöglichen und damit einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt vor Ort zu leisten.
Das LOKAL-Programm der Kulturstiftung
Ein weiteres bemerkenswertes Vorhaben zur Stärkung von Kultur und ehrenamtlichem Engagement in Deutschland ist das „LOKAL – Programm für Kultur und Engagement“, das darauf abzielt, mindestens 26 langfristige Netzwerke in kleineren Städten und Gemeinden aufzubauen. Die Förderhöhe reicht hier bis zu 240.000 Euro pro Projekt über einen Zeitraum von vier Jahren. Initiiert von der Kulturstiftung des Bundes, ist dieses Programm von 2024 bis 2031 angelegt und möchte vor allem den Dialog und die Auseinandersetzung in kulturellen Orten fördern.
Das Programm richtet sich an Kunst- und Kulturvereine, Theater, Bibliotheken und soziokulturelle Zentren und setzt auf neue Partnerschaften, etwa mit Sportvereinen und Schulen. Mit diesem Ansatz möchte man die kulturelle Vielfalt und das Netzwerk in kleinen Städten ebenfalls stärken und somit die Lebensqualität im ländlichen Raum heben.
Ein Blick auf die Förderung von Kunst und Kultur
Die Förderung von Kunst und Kultur ist in Deutschland im Wesentlichen Angelegenheit der Länder und Gemeinden. Laut deutsches-ehrenamt.de trägt der Bund aber auch einen Teil bei, konkret rund 17% der Gesamtausgaben im Bereich Kunst und Kultur. Diese Mittel werden für zahlreiche Projekte eingesetzt, die von bildender Kunst über Musik bis hin zu kultureller Bildung und Denkmalschutz reichen.
Besonders hervorzuheben ist die Vielzahl an Angeboten für kreative Initiativen: Hierzu zählen sowohl Projektförderungen für zeitlich begrenzte Aktivitäten als auch Unterstützungen für kulturelle Institutionen. Stiftungen, Banken und auch die EU tragen zur finanziellen Landschaft bei, die für kreative Vorhaben zur Verfügung stehen.
In diesem Spannungsfeld aus Unterstützung und Herausforderungen wird klar, wie wichtig der Einsatz für Kultur und Ehrenamt ist. Die aktuellen Programme und Fördermittel bieten einen Lichtblick, um das kulturelle Leben in der Region und darüber hinaus zu unterstützen und weiterzuentwickeln.