Postraub in der Subach: Ein verzweifelter Akt der Bauern von 1822!

Postraub in der Subach: Ein verzweifelter Akt der Bauern von 1822!

Gießen, Deutschland - In Biebertal hat am 4. Juli 2025 der 22. „Frankenbacher Augenblick“ der SPD stattgefunden, ein Event, das die lokale Geschichte in den Mittelpunkt rückte. Der Vorsitzende Armin Schild hielt einen aufschlussreichen Vortrag über den „Postraub in der Subach“, ein Ereignis, das vor über 200 Jahren im Großherzogtum Hessen stattfand und die aufkommende soziale Not der damaligen Zeit spiegelt. Laut Giessener Zeitung beleuchtete Schild die harten Lebensbedingungen, die viele Menschen in der Region damals erleiden mussten, und bedauerte zugleich, dass der Überfall und seine Protagonisten in Gießen und Umgebung weitgehend unbekannt sind.

Der raubeins berühmte Überfall fand am 19. Mai 1822 statt, als acht Bauern und Tagelöhner aus Kombach, Wolfgruben und Dexbach ein Geldkärrnchen überfielen, das von Gladenbach nach Gießen unterwegs war. Mit einer Beute von 10.466 Gulden, war der Überfall nicht das einzige seiner Art in dieser Zeit. Die Akteure mussten sich mit einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage auseinandersetzen, die durch Ernteausfälle in den Jahren 1816 und 1817 weiter verschärft wurde. Besonders der Übergang zur Industrialisierung brachte viele Menschen in Existenznot. Wikipedia beschreibt, dass diese Szenarien nicht nur zu verzweifelten Handlungen führten, sondern auch das Wachstum sozialer Spannungen begünstigten.

Gesellschaftlicher Kontext und Folgen

Was die sozialen Umstände dieser Epoche betrifft, erlebte Deutschland zwischen 1815 und 1847 eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Der Übergang von einer ständegeordneten zu einer bürgerlichen Gesellschaft war in vollem Gange. Laut bpb war das Bürgertum, das auf der Suche nach gleichen Rechten und einer modernen Verfassung war, die dominierende Kraft. Trotz der repressiven Gesetzgebung entstand eine moderne Meinungspresse, welche die unzufriedene Bevölkerung mobilisierte.

Die Ärmsten, darunter viele Tagelöhner und Bauern, trugen die Last der wirtschaftlichen Umstellungen. Schild hob hervor, dass die harte Realität, in der sich die Menschen damals befanden, verzweifelte Effekte wie den Postraub hervorriefen. So wiesen die Menschen nach der Befreiung von der Leibeigenschaft dennoch große Armut auf und wurden zunehmend von der aufkommenden Industrialisierung benachteiligt. Im Jahr 1824 endete die Geschichte des Postraubs tragisch für die meisten der beteiligten Bauern, die wegen ihrer Taten in Gießen zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden.

Die Geschehnisse um den „Postraub in der Subach“ stehen nicht nur für einen dramatischen Überfall, sondern auch für die menschlichen Schicksale hinter den sozialen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts. Es bleibt zu hoffen, dass solche Episoden, die einst im Verborgenen blieben, nun mehr Aufmerksamkeit und Verständnis in der Gegenwart finden.

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OrtGießen, Deutschland
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