Wasserknappheit in Niedersachsen: Kommunen verhängen Bewässerungs-Stop!

Immer mehr niedersächsische Kommunen schränken die Bewässerung ein, um Grundwasser während der Dürre zu schonen.

Immer mehr niedersächsische Kommunen schränken die Bewässerung ein, um Grundwasser während der Dürre zu schonen.
Immer mehr niedersächsische Kommunen schränken die Bewässerung ein, um Grundwasser während der Dürre zu schonen.

Wasserknappheit in Niedersachsen: Kommunen verhängen Bewässerungs-Stop!

Die Wasserknappheit in Deutschland ist unübersehbar – vor allem in Niedersachsen. Immer mehr Kommunen schlagen Alarm und ergreifen Maßnahmen zur Einschränkung der Wasserentnahme. Dies betrifft zahlreiche Landkreise, die aufgrund sinkender Grundwasserspiegel und einer anhaltenden Dürreperiode aktiv werden müssen. Im Landkreis Peine beispielsweise dürfen ab heute, dem 16. Juli 2025, Parks, Gärten und Sportanlagen tagsüber nicht mehr bewässert werden, wenn die Temperaturen 24 Grad oder mehr erreichen. Diese Regelung, die bis zum 30. September gilt, wurde durch eine Allgemeinverfügung der Kreisverwaltung in Kraft gesetzt.
Die Situation ist nicht einmal beschränkt auf Peine. In der Stadt Braunschweig ist ebenfalls eine ähnliche Verfügung erlassen worden, die sich zudem auf landwirtschaftliche Flächen ausdehnt. Verdunstungsarme Bewässerungssysteme sind jedoch von diesen Einschränkungen ausgenommen, da sie als umweltfreundlicher gelten.

Auch im Landkreis Wolfenbüttel gelten ab Mitte Juni strenge Maßnahmen, die ebenfalls bis Ende September anhalten. Hier ist die Wasserentnahme aus größeren Flüssen wie der Oker oder der Innerste untersagt, während die Bewässerung mit Grundwasser auf öffentlichen und privaten Flächen zwischen 10 und 18 Uhr nicht mehr erlaubt ist. Diese Schritte sollen der ökologischen Funktionsfähigkeit der Fließgewässer und der Erhaltung der Grundwasserstände dienen.

Gründe für die Wasserknappheit

Doch was sind die Ursachen für diesen alarmierenden Zustand? Eine aktuelle Studie des BUND zeigt, dass bundesweit 201 aus 401 Landkreisen von Grundwasserstress betroffen sind. Als Grundwasserstress wird angesehen, wenn jährlich mehr als 20 Prozent des neu gebildeten Grundwassers entnommen wird. In über 94 Landkreisen verzeichnet man in den letzten Jahren dramatisch gesunkene Grundwasserstände. Besonders betroffen sind wetteranfällige Regionen in Niedersachsen, Ostdeutschland sowie die Industriegebiete in Nordrhein-Westfalen.

Zusätzliche Einflüsse kommen durch den Klimawandel und die intensiven Bewässerungspraktiken der Landwirtschaft hinzu. Während landwirtschaftliche Flächen immer mehr Wasser beanspruchen, kämpfen viele Kommunen mit der langfristigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Diese Abhängigkeit von natürlichem Wasser führt zu einer dramatischen Reduzierung der Wasservorräte in Böden und Gewässern. Auch Feuchtgebiete und Moore leiden stark – Lebensräume, die für die Artenvielfalt und die natürliche Wasserretention von essenzieller Bedeutung sind, trocknen aus.

Zukunftsperspektiven

Der Wasserverbrauch soll reguliert und angepasst werden, um eine nachhaltige Wasserversorgung zu gewährleisten. Der BUND fordert von der Politik, Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl die Grundwasserentnahme regulieren als auch den Wasserverbrauch der Verbraucher senken. Dazu gehören auch Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bevölkerung sowie die Förderung von wassersparenden Technologien in der Landwirtschaft und Industrie.

Sparerische Maßnahmen wie der Einbau von Regenwassertanks werden empfohlen, und in vielen Orten gibt es bereits Zuschüsse für Zisternen, um die Wasserverbraucher zu unterstützen. Die Notwendigkeit eines „fairen“ Wasserpreises wird zunehmend thematisiert, da viele Regionen von der kostenlosen Wasserentnahme profitieren, was den Unsinn des momentanen Umgangs mit dieser wertvollen Ressource verdeutlicht.

Die Probleme sind komplex, doch es wird deutlich: Wenn wir weiter so sorglos mit unserem Wasser umgehen, könnte es schon bald knapp werden. Daher ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu werden, bevor die Situation sich weiter zuspitzt. Die Kommunen haben die ersten, nötigen Schritte gesetzt – nun sind alle gefordert, ihren Beitrag zu leisten und sorgsam mit Wasser umzugehen, um auch zukünftigen Generationen ein gutes Leben zu ermöglichen.