Frankfurt feiert CSD: 8.000 Menschen setzen ein Zeichen für Diversität!

Rund 8.000 Menschen demonstrieren beim CSD in Frankfurt für Demokratie und Akzeptanz, während queerfeindliche Gewalt ansteigt.

Rund 8.000 Menschen demonstrieren beim CSD in Frankfurt für Demokratie und Akzeptanz, während queerfeindliche Gewalt ansteigt.
Rund 8.000 Menschen demonstrieren beim CSD in Frankfurt für Demokratie und Akzeptanz, während queerfeindliche Gewalt ansteigt.

Frankfurt feiert CSD: 8.000 Menschen setzen ein Zeichen für Diversität!

Rund 8.000 Menschen feiern am 19. Juli 2025 in Frankfurt den Christopher Street Day (CSD), ein Event, das nicht nur Freude und bunte Farben bringt, sondern auch wichtige politische Botschaften sendet. Unter dem Motto „Nie wieder still – Frankfurt ist laut“ startete die Parade am Römerberg, während die Temperaturen bei etwa 30 Grad lagen. Obwohl die Polizei mit bis zu 25.000 Teilnehmern rechnete, sorgten die Anmeldungen von 108 Gruppen für eine fröhliche, aber auch nachdenkliche Atmosphäre, die ganz im Zeichen der Acceptance und Vielfalt stand. Die erste Etappe des Umzugs führte von 13 Uhr bis zum Schaumainkai und wurde von den Veranstaltern als durchweg friedlich und mit guter Stimmung beschrieben. „Bisher alles friedlich, super gute Laune“, so die erste Bilanz der Beamten vor Ort, jedoch bleibt die Sorge um die Sicherheit der Community omnipräsent.

Der stattfindende CSD ist nicht nur eine Feier, sondern auch eine Reaktion auf steigende queerfeindliche Gewalttaten in Deutschland. Im Jahr 2024 wurden in Hessen 135 queerfeindliche Straftaten registriert — das sind 52 mehr als im Jahr zuvor. Diese Entwicklungen lassen die Stimmung in der queeren Community angespannt bleiben. Heik Zimmermann vom Kompetenzzentrum Trans* und Diversität Frankfurt äußerte Besorgnis über den zunehmenden Hass gegen die Community und den umstrittenen Verordnungsentwurf des Bundesinnenministeriums. Dieser sieht vor, dass zuvor gespeicherte Geschlechtseinträge und Vornamen weitergeleitet werden können – ein Vorstoß, der eine mögliche Gefährdung für viele Personen darstellen könnte. Luana Pesarini, Soziologin, bezeichnete diesen Entwurf gar als Angriff auf die Rechte der Betroffenen und das wichtige Offenbarungsverbot, das unfreiwillige Outings verhindern soll. Wie [Tagesschau] berichtet, steht dieser Entwurf im Zusammenhang mit dem Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), welches im November 2024 in Kraft trat.

Politische Proteste im Fokus

Während die Parade in Frankfurt ihren Höhepunkt erreichte, fanden an anderen Orten in Hessen Proteste gegen CSD-Veranstaltungen statt. In Städten wie Wetzlar und Fulda kam es zu Vorfällen mit rechtsextremen Gruppen. Diese Vorfälle machen deutlich, wie wichtig die klare Positionierung der LGBTQ+-Community gegen jeglichen Hass und Ausgrenzung ist. „Wir wachsen, und wir lassen uns nicht aus dem Herzen Europas verdrängen“, bringt es die CSD-Frankfurt-Organisation auf den Punkt.

Mit einem Festivalgelände am Mainufer, das zwischen dem Eisernen Steg und der Untermainbrücke liegt, bietet der CSD in Frankfurt vom 19. bis 20. Juli auch eine Plattform für viele Informations- und Foodstände sowie Bereiche für Jugendliche und Familien. Diese Erfahrung ist nicht nur skurril bunt, sondern auch ein Statement für Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft.

Die nächsten Termine in Hessen

Die Feierlichkeiten gehen in den kommenden Wochen weiter, denn auch in anderen hessischen Städten stehen CSD-Events an. Die nächsten Termine sind:

  • 16. August: Darmstadt
  • 23. August: Friedberg
  • 30. August: Groß-Gerau
  • 13. September: Hofheim am Taunus
  • 20. September: Kassel

Insgesamt ist der CSD in Frankfurt ein Zeichen für den Zusammenhalt und den Kampf um Gleichberechtigung, der in Anbetracht der aktuellen politischen Entwicklungen nicht an Bedeutung verlieren darf. „Daher werden wir auch bei steigenden Herausforderungen weiterhin unsere Stimmen erheben“, so die unmissverständliche Botschaft von den Teilnehmenden.