Rechtsstreit um Fluglärm: Rüsselsheim wehrt sich gegen Lärmterror!

Fluglärm in Groß-Gerau: Anwohner klagen gegen neue Anflugverfahren am Flughafen Frankfurt – Lärmentlastung oder Rechtsverletzung?

Fluglärm in Groß-Gerau: Anwohner klagen gegen neue Anflugverfahren am Flughafen Frankfurt – Lärmentlastung oder Rechtsverletzung?
Fluglärm in Groß-Gerau: Anwohner klagen gegen neue Anflugverfahren am Flughafen Frankfurt – Lärmentlastung oder Rechtsverletzung?

Rechtsstreit um Fluglärm: Rüsselsheim wehrt sich gegen Lärmterror!

In den letzten Jahren war Rüsselsheim immer wieder in den Schlagzeilen, vor allem wegen eines kontroversen Anflugverfahrens am Flughafen Frankfurt. Die Anwohner kämpfen gegen steigenden Fluglärm, der vor allem in den späten Abendstunden zu einer echten Belastung geworden ist. Was steckt hinter diesem Verfahren?

Seit 2011 wird das segmentierte Anflugverfahren am Frankfurter Flughafen angewendet, um verspätete Landungen nach 23 Uhr zu ermöglichen. Seit 2021 wird dieses Verfahren auch ab 22 Uhr im Probebetrieb genutzt. Dabei fliegen die Maschinen gekurvt, um dicht besiedelte Gebiete wie Mainz, Offenbach und Hanau zu umfliegen. Das Ziel dahinter? Eine Lärmentlastungswirkung für die Region. Doch die Realität sieht anders aus: Die Lärmbelastung in weniger dicht besiedelten Regionen, wie Rüsselsheim, ist merklich gestiegen, und die Bewohner klagen zunehmend über die Auswirkungen des Fluglärms in ihren Wohngebieten, besonders im Bereich nördlich der Bahnlinie und im Stadtteil Bauschheim. Gemäß den Auswertungen stiegen die Lärmwerte in Rüsselsheim um 3,7 Dezibel tagsüber und sogar um 12,7 Dezibel nachts. Diese damit verbundene Lärmbelastung ist für die Anwohner äußerst unangenehm und hat viele zur Klage veranlasst.

Gemeinschaftlicher Widerstand

Klar ist, bei den Anwohnern wird die Geduld auf eine harte Probe gestellt. 15 Kommunen, darunter Rüsselsheim, Heusenstamm und Neu-Isenburg, haben daher rechtliche Schritte eingeleitet. Sie fordern die vorläufige Untersagung des segmentierten Anflugverfahrens vor dem Verwaltungsgerichtshof Kassel. Ihre Argumentation ist deutlich: Sie sehen das Verfahren als Rechtsverletzung und verlangen hinsichtlich der Einzelfreigaben von der Deutschen Flugsicherung (DFS) eine Neubewertung.

Der Rechtsanwalt Thomas Mehler führt aus, dass das Verfahren gegen geltende Rechtslage verstößt, da es nicht für planmäßige Anflüge verwendet werden darf. Die Klage könnte für die beteiligten Kommunen mit Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich verbunden sein, und eine Entscheidung wird in den kommenden Monaten erwartet. Jeder neue Tag bringt für die Anwohner Hoffnung auf eine positive Wende, aber auch die Sorge über eine prolongierte Lärmbelastung.

Lärmschutz und die Herausforderungen

Interessanterweise hat der Flughafen Hamburg als positives Beispiel einen umfassenden Lärmschutz implementiert. Dort wird Lärm über zahlreiche stationäre und mobile Messanlagen überwacht, und es wurden über 40 Millionen Euro in passive Lärmschutzmaßnahmen investiert. Im Gegensatz dazu fehlen in Rüsselsheim für viele Haushalte, Schulen und Kitas solche Schallschutzmaßnahmen, was das ganze Problem noch gravierender erscheinen lässt.

Während in Hamburg ein lärmabhängiges Anreizsystem für leise Flugzeuge eingeführt wurde und strenge Nachtflugbeschränkungen herrschen, sind in der Region Rhein-Main die Entwicklungen hinsichtlich des Anflugverfahrens noch von einer gewissen Erosion geprägt. Es bleibt abzuwarten, ob den Anwohnern, die aufgrund des Fluglärms jetzt schon ein schweres Leben führen, ernsthafte Verbesserungen bevorstehen.

Die Möglichkeit einer Klage erscheint vielleicht als ein langer und steiniger Weg, aber für die Bürger in Rüsselsheim ist es ein entscheidender Schritt, um ihr Recht auf Ruhe einzufordern. Zugleich stellt sich die Frage, wie man auf ein Gleichgewicht zwischen dem wirtschaftlichen Nutzen des Flughafens und dem Ruhebedürfnis der Anwohner kommen kann.

Jetzt heißt es abwarten und beobachten, wie sich die Situation im Laufe der nächsten Wochen entwickelt. Die Hoffnung auf eine positive Wende bleibt, auch wenn die Realität der Lärmbelastung in Rüsselsheim zurzeit einen anderen Ton angibt. In diesem Sinne, die Stimmen der Anwohner sind laut und verlangen nach Gehör.

Für weitere Informationen über das segmentierte Anflugverfahren und dessen Auswirkungen auf die Anwohner in Rüsselsheim können Sie die Artikel auf main-spitze.de und fr.de nachlesen. Auch die Hilfsangebote und Maßnahmen, die am Hamburg Airport umgesetzt wurden, finden Sie auf hamburg-airport.de.