Bürgergeld: Aufschwung bei Ausländern – Wer sind die meisten Empfänger?

Bürgergeld: Aufschwung bei Ausländern – Wer sind die meisten Empfänger?
In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Bürgergeld-Empfänger, das entspricht circa 6,5 bis 8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Unter diesen Beziehern haben mehr als die Hälfte, solide 52 Prozent, ihren Ursprung im eigenen Land, während 48 Prozent aus dem Ausland stammen. Diese Zahl ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Aus einer Analyse von Merkur geht hervor, dass besonders tiefgreifende Zuwanderung, vor allem infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine, einen Einfluss auf die steigende Anzahl ausländischer Empfänger hat.
Unter den ausländischen Bürgergeld-Empfängern sind Ukrainer die größte Gruppe, mit circa 705.000 Menschen, die darauf angewiesen sind. Syrien steht mit etwa 512.000 Empfängern an zweiter Stelle, gefolgt von Afghanistan mit rund 201.000 und weiteren Nationen wie der Türkei, dem Westbalkan und Irak. Es ist wichtig zu betonen, dass ausländische Staatsangehörige, die sich rechtmäßig in Deutschland aufhalten, Anspruch auf diese staatliche Unterstützung haben, berichtet Bürger-Geld.
Politische Debatten und Reformen
Die politische Landschaft ist von intensiven Diskussionen geprägt. Kritiker betrachten die große Anzahl ausländischer Bürgergeld-Empfänger als mögliche Belastung für das Sozialsystem. Jens Spahn, der Chef der Unionsfraktion, äußerte Besorgnis über die Zunahme und sprach von „sozialem Sprengstoff“. Laut Experten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags gibt es jedoch keine belastbaren Hinweise, dass das Bürgergeld als Anreiz für Migration führt.
Die Ampel-Koalition plant indes eine Reform des Bürgergeldes, das seit seiner Einführung als Reform der Grundsicherung Anfang 2023 von der Bundesregierung getragen wird. Ziel der Reform ist eine „Neue Grundsicherung“ mit strengeren Mitwirkungspflichten und einem Ende der Vermögensschonzeit. Die Reform wird kontrovers diskutiert, vor allem von der CDU/CSU, die mehr Transparenz und eine Rückkehr zu Vermittlungsvorrang fordert, was die Neustrukturierung grundlegend in Frage stellt, so bpb.
Der Blick in die Zukunft
Im Jahr 2023 beliefen sich die Kosten für das Bürgergeld auf 42,6 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese enormen finanziellen Anforderungen werfen Fragen über die Nachhaltigkeit und die langfristige Handhabung des Systems auf. Der Regelbedarf für einen Alleinstehenden liegt bei momentan 563 Euro monatlich, was für viele tatsächlich überlebenswichtig ist.
Durch die Reform des Bürgergeldes wird der Fokus klar auf Qualifizierung und Weiterbildung gelegt, um den betroffenen Menschen langfristige Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. Ob diese Maßnahmen die gewünschten Effekte entfalten werden, bleibt abzuwarten. Expertisen zur Bilanz der Bürgergeld-Reform werden für Ende 2026 erwartet. Die Entwicklung bleibt spannend und es wird sich zeigen, in welche Richtung sich das System und die öffentliche Meinung weiterentwickeln.