Kassel auf dem Sprung: Tourismusstudie zeigt dringend nötige Investitionen!
Kassel präsentiert neue Hotelmarktstudie 2025: positive Trends im Tourismus, aber Handlungsbedarf bei Beherbergung und Qualität.

Kassel auf dem Sprung: Tourismusstudie zeigt dringend nötige Investitionen!
In Kassel tut sich einiges – die neueste Hotelmarktstudie sowie frische Pläne für die documenta zeigen auf beeindruckende Weise, wo die Stadt hinwill. Die aktuellen Studienergebnisse unterstreichen jedoch auch, dass Kassel noch Luft nach oben hat, um mit anderen Großstädten gleichzuziehen. So berichtet LifePR, dass der Beherbergungsmarkt in Kassel zwar anzieht, aber in vielen Bereichen noch nicht das volle Potential ausschöpft.
Die solide Nachfragebasis, die auf Geschäftsreisen, dem öffentlichen Sektor und dem Kulturtourismus fußt, zeigt, dass Kassel interessante Möglichkeiten zu bieten hat. Besonders die berühmten Institutionen wie der Bergpark Wilhelmshöhe, die vielfältige Museumslandschaft und nicht zuletzt die documenta bringen zahlreiche Besucher in die Stadt. Diese Nachfrage hat besonders in Jahren, in denen die documenta stattfindet, einen deutlichen Schub erfahren. Ohne die Großveranstaltungen jedoch bleibt die Nachfrage überwiegend national geprägt – hier gilt es, strategisch nachzulegen.
Handlungsbedarf im Beherbergungssektor
Eine klare Botschaft kam vom Kasseler Tourismusdezernenten Dr. Norbert Wett, der die Notwendigkeit betont, die touristische Präsentation der Stärken Kassels auszubauen. Der bestehende Hotelmarkt ist in vielerlei Hinsicht kleinteilig und veraltet. So haben viele Betriebe nicht die wirtschaftlich tragfähige Zimmeranzahl von 80 bis 120. Das führt dazu, dass der Modernisierungsbedarf und die Nachfolgeproblematik in der Privathotellerie drängend sind.
Tina Froböse von der SELECT Hotel Consulting GmbH sieht es als entscheidend an, die Investitionen in zukunftsfähige Konzepte zu fördern. Ideen wie Extended-Stay-Angebote und moderne MICE-Hotels könnten hier Abhilfe schaffen. Die TrustScores aus Onlinebewertungen verdeutlichen, dass es in den Bereichen Service, Ausstattung und digitalem Gästemanagement an der notwendigen Qualität fehlt, um mit anderen Städten konkurrieren zu können.
Ein Lichtblick ist das geplante Holiday Inn Express & Suites sowie die Revitalisierung des Hotel Hessenland. Auch das InterCity Hotel wird in ein modernes B&B umgewandelt. Diese Projekte könnten die Attraktivität des Kasseler Hotelangebots steigern und Investoren anlocken, um Kassel zu einem zukunftsträchtigen Standort auszubauen.
Neue Impulse für die documenta
Parallel zu den Entwicklungen im Beherbergungssektor gibt es ebenfalls Neuigkeiten rund um die documenta. Besondere Aufmerksamkeit erfreut sich das ehemals als Modekaufhaus genutzte Rote Palais, das künftig für den Kulturbetrieb umgestaltet wird. Oberbürgermeister Sven Schoeller hat klare Pläne: Er möchte dort das documenta-Institut und das documenta-Archiv unterbringen. „Das Rote Palais ist ein geeigneter Standort für eine weitere Auslagerung der documenta“, so Schoeller in einer ersten Stellungnahme. Auch die CDU unterstützt diesen Vorschlag und sieht Chancen für die kulturelle Entwicklung der Stadt.
Heinz Bude, Direktor des documenta-Instituts, hebt hervor, dass dieser Standort Potential haben könnte, auch wenn er Bedenken hinsichtlich der Finanzierung äußert. Der Vergleich mit dem Centre Pompidou in Paris zeigt die Ambitionen, die Kassel für sich in der Kulturlandschaft beanspruchen möchte, während gleichzeitig die Herausforderungen und Konkurrenzsituation im Auge behalten werden müssen.
Ein Rückblick auf die documenta-Geschichte
Die documenta hat eine bedeutende Rolle im kulturellen Leben der Stadt Kassel gespielt und hat durch eine Vielzahl von Außenobjekten das Stadtbild geprägt. Seit 1977 werden ortsspezifische Kunstwerke in den öffentlichen Raum integriert, die nicht nur geschichtliche Veränderungen widerspiegeln, sondern auch einen sozialen Dialog fördern. Neunzehn dieser Installationen, die zwar ursprünglich temporär gedacht waren, konnten dauerhaft in der Stadt verankert werden und zeigen eindrucksvoll die Entwicklung der documenta über die Jahre hinweg.
Zusammengefasst zeigt sich, dass Kassel auf einem vielversprechenden Weg ist, sowohl im Bereich des Tourismus als auch Kultur. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Stadt die empfohlenen Handlungsfelder umsetzen wird, um ihre Attraktivität weiter zu steigern und sich als starke Kultur- und Touristendestination zu positionieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Pläne von Stadt und documenta in der Umsetzung erfolgreich sein werden.