Katze im Wasser – Aggressiver Katzenwels bedroht Hessens Ökosystem!

Der invasive schwarze Katzenwels bedroht heimische Arten im Lahn-Dill-Kreis. Teichentleerungen und Fangaktionen laufen.

Der invasive schwarze Katzenwels bedroht heimische Arten im Lahn-Dill-Kreis. Teichentleerungen und Fangaktionen laufen.
Der invasive schwarze Katzenwels bedroht heimische Arten im Lahn-Dill-Kreis. Teichentleerungen und Fangaktionen laufen.

Katze im Wasser – Aggressiver Katzenwels bedroht Hessens Ökosystem!

Ein besorgniserregendes Problem macht derzeit in Hessen von sich reden: Der invasive schwarze Katzenwels, ein aggressiver Fisch aus Nordamerika, wurde in der Region gesichtet. Diese Art, die 2022 auf die Unionsliste invasiver gebietsfremder Arten der EU gesetzt wurde, bedroht heimische Fischarten durch ihr heftiges Fressverhalten, welches Laich, Larven und Jungfische gefährdet. Ihr schnelles Wachstum und ihre Anpassungsfähigkeit an niedrige Sauerstoffwerte sowie hohe Temperaturen machen sie zu einem ernsthaften Nahrungskonkurrenten für einheimische Arten. Dazu berichtet stern, dass die Katzenwelse Bodensedimente aufwirbeln und somit die empfindlichen Ökosysteme belasten.

Besonders brisant wird die Situation durch die Entdeckung der schwarzen Katzenwelse im Uckersdorfer Steinbruchsee bei Herborn, wonach das Technische Hilfswerk (THW) seit dem 21. November 2024 mit dem Abpumpen des Sees beschäftigt ist. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Ausbreitung dieser invasiven Spezies zu verhindern, da sie in Mittelhessen keine natürlichen Fressfeinde hat und bei Hochwasser über Bachläufe möglicherweise in die Dill und dann in die Lahn gelangen könnte. Der See, der sich nur durch Regenwasser speist und keinen natürlichen Wasserzulauf hat, birgt bereits die Gefahr einer Überpopulation der Katzenwelse, da seit Beginn der Aktion rund 62 Tiere gefangen wurden und insgesamt etwa 100 Welse erwartet werden.

Die Rettung der heimischen Arten

Die Konsequenzen der Katzenwels-Entdeckung sind weitreichend. Um den heimischen Arten zu helfen, werden diese in andere Gewässer umgesiedelt. Zudem gab es die positive Entdeckung einer bedrohten Population des Edelkrebses im Steinbruchsee, die nun gegen Waschbären, Signalkrebse und Krebspest kämpfen muss. Das Regierungspräsidium hat bereits gewarnt: Wer Tiere ohne die erforderliche Berechtigung aussetzt, dem droht ein Bußgeld. In Anbetracht der zunehmenden Verschleppung von Tier- und Pflanzenarten müssen Bürger wachsam sein und Funde von Katzenwelsen umgehend melden. Dies kann unkompliziert über das Online-Portal des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) geschehen, sofern ein Fotonachweis vorhanden ist.

Die Bekämpfung dieser schädlichen Art gestaltet sich allerdings als schwierig. Elektrofischerei und andere Methoden können nicht alle Individuen erfassen, weshalb auch das vorübergehende Trockenlegen von Teichen als empfohlene Maßnahme diskutiert wird. In Herborn wurde im vergangenen Jahr bereits ein Teich erfolgreich geleert, wobei rund 100 Katzenwelse sowie über 200 andere Fische abgefischt und in andere Teiche umgesetzt wurden. Dennoch bleibt die Frage, wie genau die Katzenwelse in die Region gelangten—experten befürchten, sie könnten illegal ausgesetzt worden sein.

Die Ausbreitung der schwarzen Katzenwelse ist ein Alarmzeichen für die Biodiversität in Hessen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die derzeitigen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser invasiven Art sein werden und ob das empfindliche Gleichgewicht der heimischen Gewässer auf Dauer gesichert werden kann.