Untermühle Hammersbach: Zukunft des historischen Juwels in Gefahr!

Untermühle Hammersbach: Zukunft des historischen Juwels in Gefahr!
In der beschaulichen Gemeinde Hammersbach tut sich etwas, das in Zukunft die Geschichte und die Dorfgemeinschaft neu beleben könnte. Die Untermühle, ein Einzelkulturdenkmal, das bis in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zurückreicht, steht im Fokus von Überlegungen zur künftigen Nutzung. Hartmut Schneider, Vorsitzender des Vereins für Kultur und Heimatgeschichte Hammersbach, bezeichnet die Untermühle als eines der ältesten Gebäude in Marköbel und hebt hervor, dass sie trotz ihrer Sanierungsbedürftigkeit erhalten bleiben soll. Der Erhalt dieses geschichtsträchtigen Hauses hat für die Gemeinde eine hohe Priorität, zumal es unbewohnt ist und in einem besorgniserregenden Zustand war.
Die Untermühle hat eine bewegte Vergangenheit. Sie überstand den Dreißigjährigen Krieg, während andere Gebäude im Ort abbrannten, und war einst Teil der Ortsbefestigung. Die erste urkundliche Erwähnung von Mühlen in Marköbel stammt bereits aus dem Jahr 1317, was die lange Tradition der Mühlennutzung in dieser Region untermauert. In der Nähe der Untermühle wurden zudem viele Urnengräber aus römischer Zeit gefunden, die die geschichtliche Bedeutung des Ortes weiter verstärken. Marköbel selbst hat einen historischen Hintergrund, der bis in die römische Zeit reicht, als es Teil des Obergermanisch-Raetischen Limes war, und erzählt von seiner ersten Erwähnung in einer Urkunde von 839.
Auf dem Weg zur Revitalisierung
Die Gemeinde Hammersbach hat die Untermühle 2024 für 80.000 Euro erworben, nachdem Bürgermeister Michael Göllner (SPD) Bedenken wegen des vernachlässigten Zustands des Gebäudes äußerte. Die Untere Denkmalschutzbehörde des Main-Kinzig-Kreises setzte Auflagen zur Bürgerbeteiligung fest, und auch das Vorkaufsrecht der Gemeinde kam zur Anwendung. Instandsetzungsbedarf ist definitiv gegeben, denn die Kosten werden auf mindestens 500.000 Euro geschätzt. Ein Architekt bestätigte allerdings, dass das Gebäude dicht und schimmelfrei ist. Dies gibt Anlass zur Hoffnung für die zukünftige Nutzung.
Gemeinsam mit dem Heimatverein denkt die Gemeinde nun über alternative Nutzungsmöglichkeiten nach. Es kam der Vorschlag auf, die Untermühle an die Stiftung Hirzbacher Kapelle zu übertragen, um sie als „Headquarter“ für den Heimatverein umzubauen. Auch eine Sanierung für kulturelle Zwecke oder als Unterschlupf für Vereinsaktivitäten stehen zur Diskussion. Ein riesiges Potenzial, das im ersten Obergeschoss für die Archivierung wichtiger Unterlagen der Vereine genutzt werden könnte.
Die Untermühle im überregionalen Kontext
Die Untermühle ist nicht nur ein Baudenkmal von historischer Bedeutung, sondern auch Teil der Gesamtgeschichte von Marköbel, einem Ort, der im späten Mittelalter unter verschiedenen Herrschaften stand. Marköbel erhielt 1368 von Kaiser Karl IV. das Stadtrecht und war geprägt von einem stetigen Wandel der Herrschaftsverhältnisse, wie unter anderem die Übergänge an das Fürstentum Hanau und später Preußen zeigen. Die Historie des Ortes ist ein Schatz, den es zu bewahren gilt und der durch den Erhalt und die neue Nutzung der Untermühle weiter belebt werden kann.
Der Erhalt der Untermühle könnte nicht nur das kulturelle Erbe der Region sichern, sondern auch die Dorfgemeinschaft stärken. Die Bürger von Hammersbach können gespannt sein, was die Zukunft für dieses geschichtsträchtige Gebäude bereithält. Es bleibt abzuwarten, welche Ideen und Initiativen die Planschmiede anstoßen wird, um der Untermühle neues Leben einzuhauchen.
Für Interessierte an weiteren Informationen sind die genauen Details zur Denkmalschutzbehörde und zu denkmalpflegerischen Angelegenheiten über das Landesamt für Denkmalpflege Hessen einsehbar. Zudem ist die vollständige Geschichte von Marköbel, die bis in die römische Zeit zurückreicht, auf Wikipedia nachzulesen, während aktuelle Entwicklungen zur Untermühle auf op-online zu finden sind.