Rheingau-Taunus-Kreis kürzt Straßensanierung: Kritik aus der Politik!
Der Rheingau-Taunus-Kreis kürzt sein Straßensanierungsprogramm auf 20,5 Millionen Euro bis 2035, um Haushaltsauflagen zu erfüllen.

Rheingau-Taunus-Kreis kürzt Straßensanierung: Kritik aus der Politik!
In der aktuellen Finanzmisere sieht sich der Rheingau-Taunus-Kreis gezwungen, sein Sanierungsprogramm für Kreisstraßen anzupassen. Aufgrund von finanziellen Engpässen und der steigenden Kosten im Straßenbau hat die Kreisverwaltung die Prioritäten neu festgelegt. Das berichtet die FAZ. Ursprünglich plante der Kreis Investitionen von über 35 Millionen Euro für die Sanierung von rund 55 Kilometern Straßen bis 2030, doch nun wurde das Budget auf 20,5 Millionen Euro bis 2035 gekürzt.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass der Haushaltsplan für 2025 nur unter strengen Auflagen genehmigt wurde. Wer sich für die Finanzierungsmöglichkeiten interessiert, muss beachten, dass der Kreisausschuss bereits eine angepasste Fortschreibung des Strassensanierungsprogramms einstimmig beschlossen hat. Die Maßnahmen wurden in einer neuen Prioritätenliste, die sich nach dem aktuellen Zustand der Straßen und der Verkehrsbelastung richtet, neu geordnet.Kiedrichs Rathaus ergänzt, dass die Programmplanung auch mit den kommunalen Vertretern abgestimmt wurde und diese dort ihre Zustimmung gaben, besonders bei Maßnahmen innerhalb der Ortsdurchfahrten.
Notwendigkeit einer Neuausrichtung
Die aktuelle Situation ist nicht nur eine Herausforderung für die Kreisverwaltung, sondern lässt auch die Bürger aufhorchen, denn eine gut ausgebaute Infrastruktur ist für die ländlichen Gemeinden im Rheingau-Taunus von großer Bedeutung. Trotzdem wird die politische Kritik laut, da Alexander Müller, der FDP-Fraktionsvorsitzende, die Kürzung der Mittel um 40 Prozent als nicht nachvollziehbar erachtet. Er betont, wie wichtig funktionierende Straßen für die ländliche Infrastruktur sind und fordert den Kreis auf, Einsparmöglichkeiten zu prüfen.
Das Sanierungsprogramm sieht 17 Projekte vor, darunter auch wichtige Strecken wie zwischen Geisenheim und Marienthal sowie Bad Schwalbach und Hettenhain. Einige Maßnahmen standen bereits vorher fest, wie die Sanierungen zwischen Heidenrod und Grebenroth und entlang der B 260. Diese bleiben im Plan, auf neue Vorhaben muss jedoch bis zur Verbesserung der Haushaltslage gewartet werden.
Die Lage auf den Straßen
Die allgemeine Situation der Straßen in Deutschland ist besorgniserregend. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik ist der Investitionsbedarf in die Infrastruktur immens. Der Schätzungen nach beläuft er sich auf über 370 Milliarden Euro bis 2030, um Schienennetze, Straßen und Wege in einem akzeptablen Zustand zu halten. Fast jede zweite Straßenbrücke weist gravierende Mängel auf, und bei jeder dritten Straße sind größere Defekte festzustellen. Diese Tatsachen verdeutlichen die Dringlichkeit von Sanierungsprojekten und auf Bundesebene diskutierte Lösungen sind notwendig, um den Sanierungsstau zu beheben.
Es bleibt zu hoffen, dass der Rheingau-Taunus-Kreis von den im Infrastrukturpaket der Bundesregierung vorgesehenen Mitteln profitieren kann, wie die FDP erwartet. Schließlich hängt die Lebensqualität der Bürger in ländlichen Gegenden auch stark von einem gut ausgebauten Verkehrsnetz ab.