Vogelgrippe trifft Marburg-Biedenkopf: Ausstellungen abgesagt!
Die Vogelgrippe belastet Geflügelzuchtvereine in Marburg-Biedenkopf, Ausstellungen fallen aus, Züchter fordern Schutzmaßnahmen.

Vogelgrippe trifft Marburg-Biedenkopf: Ausstellungen abgesagt!
In Marburg-Biedenkopf liegt der Schwerpunkt der Geflügelzucht auf einer langen Tradition, die nun durch die akute Bedrohung der Vogelgrippe stark beeinträchtigt wird. Die Hobbyzüchter kümmern sich liebevoll um Hühner, Tauben und Enten, die normalerweise für regionale und bundesweite Ausstellungen gepflegt werden. Doch in diesem Jahr mussten diese prestigeträchtigen Veranstaltungen abgesagt werden, darunter die 102. Landesverbandsschau und die 60. Landesverbandsjugendschau. Auch die Landesschau des hessischen Landesverbands am 8. und 9. November in Alsfeld findet nicht statt. Die Züchter stehen vor einer herausfordernden Zeit, da die Gesundheit der Tiere oberste Priorität hat und viele es vorziehen, ihre Bestände zu Hause zu halten, statt sie in riskante Ausstellungen zu schicken. op-marburg.de berichtet über die Sorgen der Züchter, dass eine mögliche Stallpflicht und die Tötung von infizierten Tieren gefährdete Rassen stark belasten könnten.
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus, mit einem dramatischen Anstieg der Infektionen insbesondere in den Zeiten des Herbst-Vogelzugs. Laut der Tagesschau sind in diesem Jahr bereits über 200.000 Nutztiere wegen Geflügelpestausbrüchen getötet worden, während das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Wahrscheinlichkeit weiterer Ausbrüche als hoch einstuft. Die betroffenen Bundesländer erstrecken sich über fast ganz Deutschland, wobei besonders Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen stark betroffen sind.
Die Lage der Züchter
Die Züchter in Marburg-Biedenkopf haben große Bedenken, dass ein plötzlicher Ausbruch und die damit verbundenen Maßnahmen wie Stallpflicht die ohnehin schon schwierige Situation verschärfen könnten. Die Kosten für Futter und Impfungen belasten die Züchter zusätzlich. Viele hoffen, dass sie ihre Hühner weiterhin im Freien halten können, solange keine behördlichen Auflagen dies verbieten. Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Vogelgrippe begleitet die Züchter und könnte sie bis Ostern in Atem halten.
Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, appelliert Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer an die Geflügelhalter, strenge Hygieneregeln einzuhalten und den Kontakt zu Wildvögeln zu meiden. Schockierende Zahlen zeigen, dass allein in Baden-Württemberg 15.000 Tiere in einem Betrieb getötet wurden, während in Niedersachsen weitere 20.500 Puten betroffen waren. Die Gesundheit der Tiere steht auf dem Spiel, und die Rückverfolgbarkeit von Erkrankungen muss dringend verbessert werden, um die Landwirtschaft vor weiteren Schäden zu bewahren. ZDF hebt hervor, dass zahlreiche Züchter bundesweit eine Stallpflicht fordern, um eine weitere Verbreitung der Vogelgrippe zu unterbinden.
Bisher gibt es zwar Impfstoffe gegen die Vogelgrippe, doch deren Anwendung ist an enge Vorgaben gebunden. Für den Einzelnen liegt kein direktes Risiko einer Erkrankung vor; dennoch empfiehlt das FLI, den Kontakt zu verendeten Vögeln zu vermeiden. Das vorrangige Ziel bleibt, die Tiere zu schützen und die traditionsreiche Geflügelzucht im Land zu erhalten.