Underwood-Kaserne in Hanau: Bundeswehr-Umwandlung gestoppt!

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Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums zur Umwandlung ehemaliger Bundeswehr-Liegenschaften in Hanau betrifft die Underwood-Kaserne.

Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums zur Umwandlung ehemaliger Bundeswehr-Liegenschaften in Hanau betrifft die Underwood-Kaserne.
Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums zur Umwandlung ehemaliger Bundeswehr-Liegenschaften in Hanau betrifft die Underwood-Kaserne.

Underwood-Kaserne in Hanau: Bundeswehr-Umwandlung gestoppt!

In einer überraschenden Wendung hat das Verteidigungsministerium beschlossen, die Umwandlung von 200 militärisch genutzten Liegenschaften für zivile Zwecke zu stoppen. Dies betrifft unter anderem die ehemalige Underwood-Kaserne in Hanau-Großauheim, die aktuell als Unterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge dient. Gemäß op-online wurde dieses Gebiet mit einer Fläche von 6,1 Hektar ursprünglich für eine zivilen Nachnutzung vorgesehen.

Der Hintergrund dieser Entscheidung ist der geänderte Sicherheitsbedarf in Europa infolge des Ukraine-Kriegs. Nach jahrzehntelangen Schrumpfungsprozessen wird die Bundeswehr laut Tagesschau wieder wachsen, was einen erhöhten Bedarf an Standorten zur Folge hat. Die Stadt Hanau, die seit dem Abzug der letzten US-Streitkräfte im Jahr 2008 keine militärischen Einheiten mehr beherbergt, hat bislang etwa ein Dutzend Kasernengelände umgewandelt, insgesamt auf rund 340 Hektar.

Ein gutes Händchen für die Zukunft

Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigt Verständnis für die Entscheidung des Verteidigungsministeriums. Der Stadt ist es wichtig, dass die Nutzung der ehemaligen Kaserne für Geflüchtete nicht beeinträchtigt wird, während gleichzeitig langfristig Klarheit über den Standort geschaffen werden muss. Der Austausch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und dem Ministerium bleibt bestehen.

Im Rahmen dieser Strategie wurde auch die Umwandlung anderer Liegenschaften gestoppt. Insgesamt sind 187 ehemalige militärische Standorte von der Entscheidung betroffen, die derzeit im Eigentum der BImA stehen und für die Bundeswehr geeignet sind. Daneben sind noch 13 weitere Liegenschaften, die die Bundeswehr aktuell nutzt, nicht zur zivilen Nutzung vorgesehen. Ein Teil dieser Areale wird einer „strategischen Liegenschaftsreserve“ zugeführt, damit sie kurzfristig für die Bundeswehr zur Verfügung stehen.

Rückblick und Ausblick

Der Prozess der Umwandlung von militärischen Liegenschaften in zivile Nutzung begann bereits in den frühen 1990er-Jahren nach dem Ende des Kalten Krieges. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 hat sich dieser Prozess fortgesetzt, was vielerorts zur Schaffung von Wohnraum auf ehemaligen Kasernengeländen geführt hat.

Die nun getroffene Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Bedarf an sicheren Standorten für die Bundeswehr in Europa steigt. Die Herausforderungen, die sich aus der veränderten Sicherheitslage ergeben, könnten dazu führen, dass nicht nur in Hanau, sondern auch anderswo in Deutschland neue Perspektiven für militärische Standorte entstehen.