Christine Sparr: Kampf gegen Armut – Tafel Offenbach braucht Hilfe!
Christine Sparr von der Tafel Offenbach unterstützt seit 20 Jahren Bedürftige. Ihre Arbeit ist unverzichtbar in der Gemeinschaft.

Christine Sparr: Kampf gegen Armut – Tafel Offenbach braucht Hilfe!
Die Tafel Offenbach steht vor großen Herausforderungen, während sie Tag für Tag rund 1.800 Haushalte mit Lebensmitteln versorgt. Christine Sparr, seit über 20 Jahren aktiv in der sozialen Arbeit, leitet die Einrichtung und weiß um die Dringlichkeit ihrer Mission. „Es ist wirklich schlimm“, so beschreibt sie die Situation der Menschen, die auf die Hilfe angewiesen sind. Sparr, 55 Jahre alt und Sozialarbeiterin, hat ihr Engagement anfangs in Frankfurt gestartet und war dort im Bahnhofsviertel mit den harten Realitäten von Armut und Drogensucht konfrontiert. Durch das Sortieren und Ausgeben von Lebensmitteln hat sie vielen Menschen in Not eine helfende Hand gereicht. Evangelisch.de berichtet, dass die Nachfrage in Offenbach tendenziell steigt, vor allem bei Seniorinnen und Senioren.
Besonders hervorzuheben ist, dass etwa 70 Prozent der Kundinnen und Kunden Frauen sind, viele von ihnen alleinerziehend oder in getrennten Einkommen lebend. Diese Umstände führen oft zu finanziellen Engpässen. Ein großes Thema ist zudem die Scham, die viele dazu bringt, in andere Stadtteile zu fahren, um nicht erkannt zu werden. Christine hat die Ausgabezeiten so festgelegt, dass sie Begegnungen zwischen Schulkindern und Eltern vermeiden kann – ein bewusster Schritt, um Stolz und Scham zu berücksichtigen.
Die Herausforderungen der Tafel
Die Ressourcen werden jedoch immer knapper. Sparr betont, dass die Tafeln auf Rücklagen zurückgreifen müssen, da viele Supermärkte effizienter planen und Rabattaktionen anbieten. Diese Strategien führen dazu, dass weniger Lebensmittel gespendet werden. Die Tafel ist nicht nur eine Sammlung und Verteilung, sondern vielmehr ein Bindeglied, das die Kluft zwischen Nahrungsmittelüberschuss und -mangel überbrückt. Laut Tafel.de arbeiten über 970 Tafeln in Deutschland daran, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu sammeln, die andernfalls im Müll landen würden.
Die Tafel unterstützen deutschlandweit rund 1,5 Millionen Menschen, darunter auch nahezu ein Drittel Kinder und Jugendliche. Diese Bemühungen sind dringend nötig, denn der Nahrungsmittelüberschuss wird häufig nicht zu Gunsten der Bedürftigen genutzt. Über die Tafel erhalten sozial und wirtschaftlich Benachteiligte nicht nur kostenlos Lebensmittel, sondern auch die Möglichkeit, in einem sozialen Umfeld Teil zu sein. Die Verteilung geschieht durch ehrenamtliche Helfer, und Christine ist stets auf der Suche nach Freiwilligen, besonders Fahrern, um die Arbeit zu unterstützen.
Ehrenamtliches Engagement und die Rolle der Gesellschaft
Das soziale Engagement ist daher enorm wichtig. Christine macht es deutlich: „Man muss die Menschen lieben, um ehrenamtlich helfen zu können.“ Sie und ihre Mitstreiter arbeiten ohne staatliche Unterstützung, ausschließlich durch private Spenden. Kann es eine bessere Belohnung für die hilfsbereiten Menschen geben, als anderen in der Not zu helfen? Wer selbst in der Lage ist, ein wenig zu spenden oder sich ehrenamtlich zu engagieren, hat die Möglichkeit, Teil dieser wichtigen Bewegung zu werden, die nicht nur den Bedürftigen, sondern auch der Umwelt dient.
Resümiert man die bedeutende Rolle der Tafeln, wird klar: Sie sind mehr als nur eine Lebensmittelverteilung. Sie fördern soziale Verantwortung und reduzieren Lebensmittelverschwendung, was einem Großteil der Gesellschaft zugutekommt. Doch ohne Spenden könnte diese wertvolle Arbeit nicht aufrecht erhalten werden. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, die Augen und Herzen für die Bedürfnisse anderer zu öffnen.