Goethe und Lili Schönemann: Ein Sturm der Gefühle im Haus der Stadtgeschichte

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Vortrag über Lili Schönemann, Goethes Verlobte, am 12. Oktober im Haus der Stadtgeschichte Offenbach. Eintritt: 5 Euro.

Vortrag über Lili Schönemann, Goethes Verlobte, am 12. Oktober im Haus der Stadtgeschichte Offenbach. Eintritt: 5 Euro.
Vortrag über Lili Schönemann, Goethes Verlobte, am 12. Oktober im Haus der Stadtgeschichte Offenbach. Eintritt: 5 Euro.

Goethe und Lili Schönemann: Ein Sturm der Gefühle im Haus der Stadtgeschichte

Am Sonntag, den 12. Oktober um 15 Uhr, dreht sich im Haus der Stadtgeschichte alles um eine bemerkenswerte Frau: Lili Schönemann. Der Vortrag von Dr. Anette Seemann beleuchtet das Leben dieser faszinierenden Persönlichkeit, die als Goethes Verlobte in die Literaturgeschichte einging.

Geboren wurde Lili am 23. Juni 1758 in Offenbach am Main. Sie entstammte einer wohlhabenden Familie von Frankfurter Bankiers und war die Tochter einer adligen Hugenottin. Die Familie betrieb eine privilegierte Schnupftabakfabrik und lebte in wohlhabenden Verhältnissen. Goethe lernte sie 1775 kennen, als er zusammen mit anderen Gästen bei einem Hauskonzert der Familie Schönemann in Frankfurt am Main verweilte. Bei diesem Treffen entstand die Verlobung zwischen den beiden, die alles andere als einfach war.

Eine Liebe mit Hindernissen

Die Beziehung zwischen Goethe und Lili war sowohl von Liebe als auch von inneren Konflikten geprägt. Sie dauerte nur etwa 10 Monate und endete im Frühjahr 1775, und zwar wegen des Widerstandes der Eltern sowie Goethes eigener Empfindung von Eingeschränktheit. In seinem Werk „Dichtung und Wahrheit“ beschreibt Goethe Lili als diejenige, die ihn tatsächlich geliebt hat. Ihre Beziehung inspirierte ihn unter anderem zu dem Gedicht „Lilis Park“ und ließ ihn zeitlebens nicht los. So trug er ihr Konterfei während seiner ersten Italienreise stets bei sich und hielt ihre Erinnerung lebendig.

Nach der Trennung heiratete Lili drei Jahre später den Bankier Freiherrn Bernhard von Türckheim, der später Bürgermeister von Straßburg wurde. Ihr Lebensweg war jedoch nicht unkompliziert. Während der Französischen Revolution musste die Familie 1793 fliehen. Lili verkleidete sich als Bäuerin, um mit ihren Kindern die französische Grenze zu überqueren. Nach stationären Anfängen in Erlangen kehrte sie später nach Straßburg zurück und hatte sogar einen kurzen Briefwechsel mit Goethe zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Ein Erbe voller Spuren

Die vielfältigen Höhen und Tiefen in Lilis Leben sind nicht nur in historischen Aufzeichnungen festgehalten, sondern auch durch ihre Briefe an ihre Mutter, die sie auf Französisch verfasste. Diese Dokumente zeigen Lili als eine tapfere, menschlich fühlende, verständnisvolle und lebenskluge Frau.

In Offenbach erinnern der Lili-Tempel und der Lili-Park an ihr Vermächtnis. Lili und ihr Ehemann finden ihre letzte Ruhestätte in der Privatkapelle der von Türckheims in Krautergersheim im Elsass. Wer mehr über Lilis bewegtes Leben erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, beim Vortrag teilzunehmen. Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro und verspricht eine interessante und lehrreiche Veranstaltung.