Teurer Fahrradweg im Rheingau: Millionen für ein Provisorium!

Hessen Mobil plant den Lückenschluss am Rhein-Radweg bei Rüdesheim. Provisorium sorgt für Verkehrsbehinderungen bis 2026.

Hessen Mobil plant den Lückenschluss am Rhein-Radweg bei Rüdesheim. Provisorium sorgt für Verkehrsbehinderungen bis 2026.
Hessen Mobil plant den Lückenschluss am Rhein-Radweg bei Rüdesheim. Provisorium sorgt für Verkehrsbehinderungen bis 2026.

Teurer Fahrradweg im Rheingau: Millionen für ein Provisorium!

Aktuell sorgt ein neues Projekt in Hessen für Aufregung: Der Lückenschluss am Rheinufer zwischen Rüdesheim und Assmannshausen wird mit hohen Kosten und Verkehrsbehinderungen in Verbindung gebracht. Hessen Mobil plant, ein provisorisches Teilstück des Radweges zu errichten, welches zur Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden beitragen soll. Dies berichtet die FAZ.

Für die Umsetzung dieses Projekts werden satte zwei Millionen Euro investiert, wobei die Gesamtausgaben für den Radweg auf 137 Millionen Euro für lediglich elf Kilometer geschätzt werden. Kritiker bemängeln, dass dieses Provisorium ursprünglich nicht in die Planungen aufgenommen wurde und damit unnötige Kosten und Zeitverzögerungen verursacht, die Autofahrer und Anwohner über neun Monate hinweg durch Verkehrsbehinderungen spüren werden. Besucher, die über die Fähre von Bingen kommen, müssen zudem einen Umweg über Presberg in Kauf nehmen.

Verkehrsmaßnahmen und Bauzeit

Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich am Mittwoch, dem 25. Juni, beginnen und sich bis ins Frühjahr 2026 ziehen. Während dieser Zeit wird die B 42 einseitig gesperrt, sodass die Gegenrichtung über Presberg umgeleitet werden muss. Der Verkehr von Rüdesheim nach Assmannshausen bleibt auf der B 42, während Radfahrende ab Assmannshausen über die L 3034 und das Niederwalddenkmal umgeleitet werden. Diese Route ist jedoch nur für geübte Radler oder E-Bikes geeignet, wie Hessen Mobil berichtet.

Insgesamt wird die Bauzeit für das 300 Meter lange Teilstück, das auf einem stillgelegten Bahngleis errichtet werden soll, neun Monate betragen. Zusätzlich wird der Umbau einer Kreuzung zu einem Kreisel viel Zeit in Anspruch nehmen, was besonders die Weinorte Assmannshausen und Lorch betreffen wird. Ein geplanter Tunnel für den Rüdesheimer Bahnübergang könnte die Situation weiter komplizieren, mit ersten Arbeiten frühestens nach 2030 zu erwarten.

Unterstützende Maßnahmen und zukünftige Projekte

Der Ausbau der Radwege ist Teil einer breiteren Initiative von Hessen Mobil, die sich seit 2021 nach einer neuen Methodik richtet, die die Dringlichkeit von Radwegen bewertet. Dieses transparente Verfahren berücksichtigt diverse Kriterien, von der Bedeutung des Radweges für das gesamte Radnetz bis hin zu aktuellen Verkehrssituationen für Radfahrende. Laut Hessen.de wurden von den aktuellen Projekten 15 an Bundes- und 20 an Landesstraßen festgelegt.

Die finanziellen Mittel für den Radwegebau haben sich enorm erhöht: 2014 wurden jährliche Mittel von 1,7 Millionen Euro bereitgestellt, bis 2024 soll dieser Betrag auf 17 Millionen Euro steigen. Diese Investitionen sollen sicherstellen, dass Radwege bei Neubauten und relevanten Ausbauten berücksichtigt werden, insbesondere in Bereichen mit häufigen Unfällen. So wird die Verkehrsinfrastruktur in Hessen sicherer und benutzerfreundlicher gestaltet, auch wenn der Weg dorthin mit Herausforderungen gespickt ist.