Krisenalarm im Schwalm-Eder-Kreis: Apothekenschließungen gefährden Versorgung!

Im Schwalm-Eder-Kreis schließen immer mehr Apotheken, was die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen gefährdet.

Im Schwalm-Eder-Kreis schließen immer mehr Apotheken, was die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen gefährdet.
Im Schwalm-Eder-Kreis schließen immer mehr Apotheken, was die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen gefährdet.

Krisenalarm im Schwalm-Eder-Kreis: Apothekenschließungen gefährden Versorgung!

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht unter einem enormen Druck, der nicht nur die großen Städte betrifft, sondern auch kleinere Gemeinden wie im Schwalm-Eder-Kreis. Hier haben vor allem Orte wie Malsfeld, Morschen, Schrecksbach und Jesberg ihre Apotheken verloren, was nicht nur die Versorgung der Bevölkerung gefährdet, sondern auch die Existenz der Apotheker vor Ort bedroht. Laut Apotheke Adhoc hat die Apotheke in Guxhagen Insolvenz angemeldet und auch Steffen Grönig, Inhaber der Edder-Apotheke, äußert große Bedenken wegen der aktuellen Entwicklungen.

„Wir müssen dringend auf die Problematik des Versandhandels hinweisen“, so Grönig, der zusammen mit Dr. Alexander Schröder von der Rosen-Apotheke den Kontakt zur Redaktion der HNA gesucht hat. Beide Apotheker sind alarmiert, dass die Schließungen von Apotheken eine zuverlässige Versorgung von tausenden Patienten gefährden. Die Gründe dafür sind vielschichtig: niedrige Gewinnmargen, hohe Notdienstbelastungen, unzureichende Honoraranpassungen und die starke Konkurrenz durch ausländische Versandapotheken setzen den lokalen Apotheken stark zu. Insbesondere in ländlichen Gegenden wird die Lage zunehmend prekär, da der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten die Existenz dieser wichtigen Versorgungsstellen bedroht.

Die Zahlen sprechen Bände

Die aktuelle Situation ist nicht nur lokal ein großes Thema. Deutschlandweit zeigt sich ein dramatischer Rückgang der Apothekenzahl. Endete 2024 mit lediglich 17.041 Apotheken, so stellt dies einen Rückgang von 530 Apotheken im Vergleich zum Vorjahr dar, was einem Anstieg der Schließungen von 3 Prozent entspricht, wie die ABDA berichtet.

  • 2022: 393 geschlossene Apotheken
  • 2023: 497 geschlossene Apotheken
  • 2024: weitere 530 geschlossene Apotheken

Gleichzeitig nimmt die Zahl der Neueröffnungen ab. So gab es 2022 noch 68 neue Apotheken, während es 2024 nur noch 48 waren. „Diese Entwicklung ist alarmierend“, sagt die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und fordert dringend politische Maßnahmen zur Stabilisierung der Versorgung.

Rufe nach Veränderung

Die Apotheker fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Es fehlt an einer umfassenden Unterstützung, während die wirtschaftlichen Herausforderungen immer größer werden. Stagnierende Vergütungen und steigende Betriebskosten, unter anderem für Mieten und Energie, belasten die Apotheker zusätzlich. Diese Situation führt zu einer immer stärkeren Bürokratisierung, die wertvolle personelle Ressourcen bindet und den Handel weiter erschwert, wie aus einem Bericht der Pressebox hervorgeht.

Die Unsicherheit über die langfristige Perspektive der wohnortnahen Arzneimittelversorgung ist groß, und ohne gezielte Gegenmaßnahmen könnte der Rückgang der Apothekenzahlen weiter anhalten. Apotheker fordern nicht nur eine faire Vergütung, sondern auch eine Entbürokratisierung und stärkere Unterstützung im Wettbewerb gegen Online-Anbieter. Der Aufruf an die Kollegen, sich an die lokale Presse zu wenden, um die Städte und Gemeinden auf die Problematik aufmerksam zu machen, wird immer lauter.