Darmstadt führt als erster Cannabis-Club in Hessen gemeinschaftlichen Anbau ein

Der Vogelsbergkreis profitiert von den neuen Anbauvereinigungen für Cannabis; bisher wurden zehn Clubs in Hessen genehmigt.

Der Vogelsbergkreis profitiert von den neuen Anbauvereinigungen für Cannabis; bisher wurden zehn Clubs in Hessen genehmigt.
Der Vogelsbergkreis profitiert von den neuen Anbauvereinigungen für Cannabis; bisher wurden zehn Clubs in Hessen genehmigt.

Darmstadt führt als erster Cannabis-Club in Hessen gemeinschaftlichen Anbau ein

Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland kommt zügig voran, und das spiegelt sich nicht nur in den Zahlen, sondern auch in den Geschehnissen auf dem Markt wider. In Hessen, wo die Regelungen zur Gründung von Anbauvereinigungen seit April 2024 in Kraft sind, dürfen nun schon zehn Anbauvereinigungen ihr eigenes Glück versuchen. Die erste dieser Vereine, Grow Social Darmstadt, hat die Genehmigung erhalten und kann bald mit dem Anbau beginnen. Berichtet fr.de.

Seit der Teillegalisierung dürfen in Anbauvereinigungen Cannabis-Pflanzen gemeinschaftlich gezüchtet und an die Mitglieder weitergegeben werden. Die Genehmigungen selbst sind allerdings nicht leicht zu bekommen und unterliegen strengen Auflagen. So muss unter anderem die genaue Mitgliederzahl und die Anbaufläche angegeben werden. Das große Potenzial ist jedoch vorhanden: Mehr als 1000 solcher Clubs könnten in Hessen entstehen, bei derzeit 38 eingereichten Anträgen.

Der Rückgang beim Jugendkonsum

Ein überraschendes Ergebnis zeigt sich in der Drogentrendstudie „Monitoring-System Drogentrends“. Diese Studie hat ergeben, dass nur noch 22% der 15- bis 18-Jährigen angaben, mindestens einmal Cannabis probiert zu haben. Dies ist ein klarer Rückgang im Vergleich zu den letzten zehn Jahren und belegt, dass die Sorgen um einen Anstieg des Konsums unter Jugendlichen durch die Legalisierung nicht eingetreten sind, erklärt der Studienleiter Bernd Werse. Die Konsumzahlen sind auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studien und deuten darauf hin, dass Präventionsangebote dringend notwendig sind, um diese Tendenz aufrechtzuerhalten.

Zusätzlich zeigt die Drogenaffinitätsstudie 2023, dass nur 1,3% der 12- bis 17-Jährigen regelmäßig Cannabis konsumieren, während das bei den 18- bis 25-Jährigen bei 8% liegt. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Entwicklungen weiter gestalten werden, insbesondere im Hinblick auf das Thema Jugendschutz.

Aktuelle Entwicklungen in Deutschland

Ein Blick über die Grenzen Hessens hinaus zeigt, dass auch in anderen Regionen Deutschlands Bewegung in die Sache kommt. Im Ostalbkreis etwa warten die Anbauvereine in Aalen und Schwäbisch Gmünd auf ihre Genehmigungen und hoffen, dem Beispiel Hesses zu folgen. In Lübeck wird bereits legal in einem Industriegebiet Cannabis angebaut, und in Osburg hat sich ein neuer Club gegründet: der „Heimat Hanf Social Club“, geleitet von Biolandwirt Markus Witt.

Die Meinungen über den Cannabis-Konsum schwanken, und während die Legalisierung in vielen Städten fruchtbare Möglichkeiten schafft, bleibt das Thema Suchtprävention im Vordergrund. Suchtbeauftragter Tobias Braun hat in einem Bericht erwähnt, dass zwar ein gewisser Anstieg des Konsums festgestellt wurde, dieser jedoch nicht durch die Legalisierung beschleunigt wurde. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, wie wichtig präventive Maßnahmen sind.

Insgesamt sehen wir also, dass die Legalisierung von Cannabis in Deutschland nicht nur für neue geschäftliche Perspektiven sorgt, sondern auch neue Herausforderungen in der Suchtprävention mit sich bringt. Die Entscheidungsträger stehen vor der Aufgabe, Angebote zur Aufklärung und Prävention zu erweitern, um einen verantwortungsvollen Umgang zu fördern. Einen umfassenden Überblick über aktuelle Zahlen und Entwicklungen liefert die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen unter dhs.de.

Um die Entwicklungen am Cannabis-Markt aufrechtzuerhalten, bleibt es spannend, welche neuen Initiativen und Anbauvereinigungen in naher Zukunft hinzukommen werden. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Cannabis-Legalisierung und wie sie sich auf den Konsum auswirkt, wird nach wie vor im Fokus der Diskussion stehen. 420-hub.de bringt weitere Einblicke in die aktuellen Trends und Herausforderungen.