Schülervertretung in Alsfeld: Forderungen für besseren ÖPNV steigen!
Die Landesschülervertretung Hessen diskutierte am 7. September 2025 im Kreisjugendparlament in Alsfeld über ÖPNV-Anliegen für Schüler.

Schülervertretung in Alsfeld: Forderungen für besseren ÖPNV steigen!
Am 7. September 2025 hat die Landesschülervertretung Hessen (LSV) sich zu einem spannenden Austausch mit dem Kreisjugendparlament (KJP) in Alsfeld getroffen. Während ihrer diesjährigen Sommertour wurde über ein Thema diskutiert, das vielen Schülerinnen und Schülern am Herzen liegt: die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Vogelsbergkreis. Hierbei wurde die Unterstützung des Vogelsberger Kreisschülerrates betont, was von Masha Mir-Mohammadi, Mitglied im KJP und Kreisschülerrat, besonders hervorgehoben wurde.
Die LSV plant, die Anliegen, die während des Treffens besprochen wurden, auf Landesebene weiter zu verfolgen. Ein zentrales Anliegen der Diskussion waren die Forderungen nach kostenlosen ÖPNV-Tickets für Schülerinnen und Schüler in Hessen. Diese Forderung wird von der SPD im Landtagswahlprogramm unterstützt. Die Schülerin Grace Samaan aus Kassel betonte, dass der Zugang zu Bildung unabhängig von der finanziellen Situation der Familien gewährleistet sein sollte.
Ein Schritt in die richtige Richtung?
Günter Rudolf, der Fraktionsvorsitzende der SPD, wies hier auf die Notwendigkeit hin, Mobilität zu fördern und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Ein einheitlicher Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln könnte eine Chance bieten, insbesondere für jene, deren schulischer Erfolg oft von der sozialen Herkunft abhängt. Das klingt nach einer Überlegung, die nicht nur für Schüler, sondern auch für die Gesellschaft von Vorteil sein könnte.
Samaan stimmte grundsätzlich zu, warnte aber, dass kostenlose Tickets die Finanzierung des ÖPNV gefährden könnten, da 50 % der Einnahmen aus Ticketverkäufen stammen. Aktuell sind bereits günstigere Optionen wie das Hessenticket und das 365-Euro-Ticket für viele Familien erschwinglich.
Klimafreundlicher Verkehr im Fokus
Auch die allgemeine Diskussion über die Notwendigkeit eines klimafreundlichen Verkehrs spielt eine wichtige Rolle. Viele fordern attraktivere und kostenlose öffentliche Verkehrsmittel. Der Verkehr hat sich in Deutschland über Jahrzehnte stark automobil geprägt, was nicht nur die Mobilität der Menschen, sondern auch die Umwelt belastet. Ein kostenloser ÖPNV könnte daher Mobilität für alle zugänglich machen und zugleich helfen, soziale Spaltungen zu verringern.
Der Verkehrsökonomie ist klar, dass die Kosten des Autofahrens auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Ein kostenloser Nahverkehr könnte auch die negativen externen Effekte reduzieren, die in Form von Gesundheitskosten durch Lärm und CO2-Emissionen entstehen. So rechnete man, dass 180 Euro Schäden pro Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid anfallen. Angesichts von über 164 Milliarden Euro Schaden durch den Kohlendioxidausstoß in Deutschland im Jahr 2016 könnte ein Umdenken nötig sein.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass kostenloser ÖPNV nicht all das löst. Autofahrer könnten für sie wichtigere Aspekte wie Komfort und Geschwindigkeit weniger beachten, wenn es nur um den Preis ginge. Solche Überlegungen haben in Städten wie Hamburg gezeigt, dass bisherige Versuche eines kostenlosen Nahverkehrs oft finanziell problematisch waren.
Was bedeutet das für die nächsten Schritte in der Diskussion? Die nächste öffentliche Sitzung des KJP findet am Montag, 22. September, um 17 Uhr in der Aula der Vogelsbergschule in Schotten statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, ihre Themen einzubringen und zu diskutieren, wie es mit den Anliegen der Jugend weitergeht.
Ob die Idee eines kostenlosen ÖPNV realistisch und nachhaltig ist, wird sich zeigen. Die Diskussion hat gerade erst begonnen.