Karben plant Rekordinvestitionen: 8,8 Millionen Euro für 2025!
Karben investiert 8,8 Millionen Euro in Infrastrukturprojekte 2025, warnt jedoch vor finanziellen Engpässen.

Karben plant Rekordinvestitionen: 8,8 Millionen Euro für 2025!
Die Stadt Karben hat sich für das Jahr 2025 große Ziele gesetzt und plant, einen bemerkenswerten Haushalt von 8,8 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte aufzustellen. Bürgermeister Guido Rahn hebt hervor, dass die finanzielle Situation der Stadt solide ist, warnt jedoch auch gleichzeitig vor den endlichen Rücklagen, die bis zum 31. Dezember 2024 bei 51,4 Millionen Euro liegen. Trotz dieser gesunden Zahlen wird es wichtig sein, mit dem Geld weise umzugehen, da die erwarteten Einnahmen für 2026 bereits einen Haushaltsüberschuss von 7,15 Millionen Euro versprechen.
Doch wie sieht der detaillierte Plan für die Investitionen aus? Ein Blick auf die geplanten Maßnahmen zeigt, dass die Stadt kräftig in die Infrastruktur investieren möchte. So sind 2 Millionen Euro für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt von Groß-Karben vorgesehen. Darüber hinaus stehen 3,2 Millionen Euro für den Grünzug zwischen Groß-Karben und dem Neubaugebiet „Brunnenquartier“ auf der Liste. Weitere 660.000 Euro sollen in die Erschließung neuer Baugebiete fließen. Auch die Feuerwehren der Stadt dürfen sich über eine Ausstattung von 440.000 Euro freuen, während für die Schaffung barrierefreier Bushaltestellen 405.000 Euro eingeplant sind. Besonders wichtig sind die Investitionen in die frühkindliche Betreuung, für die 485.000 Euro, unter anderem für den Neubau der Kita „Himmelsstürmer“ in Rendel, eingeplant sind.
Finanzierung und Ausgaben
Ein Blick auf die finanzielle Lage offenbart komplexe Herausforderungen, denn die Ausgaben für die Kinderbetreuung übersteigen die Einnahmen um satte 12,2 Millionen Euro. Aktuell sind 736 von 912 Plätzen in städtischen Kitas belegt, und da die Stadt fast die Hälfte ihrer Einnahmen an den Wetteraukreis und das Land Hessen abführen muss, steht sie vor weiteren finanziellen Hürden: Die Kreis- und Schulumlage wird 2026 um 2,2 Millionen Euro auf 22,7 Millionen Euro steigen. Übrig bleiben für Karben noch 21,7 Millionen Euro.
Zusätzlich erhält die Stadt eine Soforthilfe von 612.000 Euro aus dem Bundes-Sondervermögen. Die Kommune kann in den nächsten zwölf Jahren jährlich rund 800.000 Euro für Infrastruktur-Investitionen erwarten. Bürgermeister Rahn macht klar, dass sie in den Kommunen zu wenig Unterstützung erhalten und die geplanten Maßnahmen entsprechend auf die stetigen finanziellen Herausforderungen reagieren müssen.
Bundesweite Initiativen zur Infrastrukturförderung
Im Zuge der bundesweiten Bemühungen um die Verbesserung der kommunalen Infrastruktur hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zum Länder- und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz verabschiedet, der ein Gesamtvolumen von 100 Milliarden Euro für die Sanierung und den Ausbau von Schulen, Kitas, Verkehrswegen und anderen wichtigen Einrichtungen umfasst. Dieses Gesetz soll Kommunen und Ländern ermöglichen, schnell und gezielt in die gewünschten Einrichtungen zu investieren. Wie die Bundesregierung berichtet, erhalten besonders finanzschwache Kommunen besondere Berücksichtigung.
Zugleich steht der Gesetzesentwurf im Kontext der kürzlich verabschiedeten Grundgesetzänderung, die eine strukturelle Neuverschuldung von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zur Finanzierung von Investitionen ermöglicht. Dies könnte auch für Karben eine Chance darstellen, frisches Geld für die dringend benötigten Infrastrukturprojekte zu akquirieren.
Während die Stadt Karben nun ihre Pläne konkretisieren muss, bleibt abzuwarten, wie sich die geforderten finanziellen Mittel auf die tatsächliche Umsetzung ihrer ambitionierten Projekte auswirken werden. Eine spannende Zeit steht dem Landkreis bevor, in der Entscheidungen getroffen werden müssen, um die Lebensqualität der Bewohner zu sichern und gleichzeitig die finanziellen Spielräume nicht aus den Augen zu verlieren.