Plötzlich offenbart: Riesiges Loch in Friedbergs Altstadt entdeckt!

In der Friedberger Altstadt sorgte ein über vier Meter tiefes Loch während Bauarbeiten für Aufsehen. Experten untersuchen den Standort.

In der Friedberger Altstadt sorgte ein über vier Meter tiefes Loch während Bauarbeiten für Aufsehen. Experten untersuchen den Standort.
In der Friedberger Altstadt sorgte ein über vier Meter tiefes Loch während Bauarbeiten für Aufsehen. Experten untersuchen den Standort.

Plötzlich offenbart: Riesiges Loch in Friedbergs Altstadt entdeckt!

In der Friedberger Altstadt hat sich während der aktuellen Bauarbeiten zur Verlegung von Glasfaserleitungen in der Großen Klostergasse ein über vier Meter tiefes Loch aufgetan. Dieses unerwartete Ereignis wirft nicht nur Fragen über den Bauprozess auf, sondern bietet auch einen spannenden Einblick in die historische Nutzung des städtischen Raums. Laut FNP genügte ein unaufmerksames Verdichten des Schotters, um einen etwa 60 Zentimeter großen Einsturz zu verursachen, der den Zugang zu einem seit Jahrzehnten verschlossenen Kellerabgang freigab.

Bei einem Ortstermin, bei dem Tobias Schmidt, Leiter des Fachgebiets Tiefbau, und Dr. Jörg Lindenthal, Kreisarchäologe, anwesend waren, stellte sich heraus, dass dieser Gang zu einem Tiefkeller führt. Der Zugang des Einbruchs ist jedoch mit hohem Aufwand und erheblichen Kosten verbunden. Um die Situation weiter zu klären, kontaktierte die Kreisarchäologie das THW Wiesbaden, das mit einer speziellen „Searchcam“ präzisere Bilder liefern konnte, als es vorherige Inspektionen erlaubt hatten. Das Ergebnis: In etwa 4,50 Metern Tiefe wurde ein Kellerabgang entdeckt, der einen Tiefkeller erschließt.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die genaue Dokumentation des neu entdeckten Kellerraums ist aufgrund der aktuellen Gegebenheiten nicht möglich. Für eine weiterführende Untersuchung müsste der Zugang zudem erweitert werden, was bisher aufgrund der hohen Kosten und der drohenden Zeitverzögerungen abgelehnt wurde. Letztendlich wird der Kellerabgang verfüllt, um das Risiko eines weiteren Erdfalls zu vermeiden. Dabei kommt „Flüssiger Boden“ zum Einsatz, was eine künftige Untersuchung erleichtern könnte.

Das Ereignis in der Friedberger Altstadt führt uns vor Augen, wie wichtig die historisch-geologischen Gegebenheiten bei städtischen Bauprojekten sind. Auch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen hat dies erkannt und fördert die Erforschung historischer Stadtkerne. Bei der Bestandsaufnahme wird über Einzelgebäude, historische Objekte und bedeutende Kulturdenkmäler nachgedacht, um einen Katalog für die Region zu erstellen. Sebastian Gulden, ein Bau- und Kunsthistoriker, ist in diesem Kontext mit der Bearbeitung der SDA Friedberg betraut und befasst sich intensiv mit der Kaiserstraße sowie dem Burgareal und dokumentiert auch kleine historische Details wie Brunnen und Zäune. Diese Aspekte sollen nicht nur das Gebäudeerbe wahren, sondern auch das Verständnis für die Stadtgeschichte und die Entwicklung der Lebensweise in Friedberg stärken, wie denkmal.hessen.de berichtet.

Wissenschaft trifft Praxis

Das Thema Denkmalpflege und historische Bauforschung gewinnt nicht nur an lokalem Interesse, sondern ist auch von akademischer Bedeutung. Interessierte Studienanfänger können sich an der Technischen Universität Berlin im Masterstudiengang für Historische Bauforschung und Denkmalpflege weiterbilden. Der Zugang zu diesem spannenden Studienprogramm erfordert einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in relevanten Fachrichtungen wie Architektur, Geschichte oder Archäologie, berichtet die TU Berlin. Hier werden nicht nur theoretische Kenntnisse vermittelt, sondern auch praxisnahe Ansätze zur Erhaltung unseres kulturellen Erbes gefördert.

Die Entwicklungen in der Friedberger Altstadt sind ein spannendes Beispiel dafür, wie Historisches und Modernes aufeinanderprallen, und erweisen sich als Chance, die Stadtgeschichte weiterzuschreiben – im wahrsten Sinne des Wortes.